Der Kampf zwischen Regierungstruppen und Milizen im Sudan weitet sich aus und bedroht die Ernten. Innerhalb eines Monats seien mehr als 600 000 Menschen vor allem im Bundesstaat al-Dschazira neu vertrieben worden, berichtete das UN-Nothilfebüro (OCHA) am Sonntag. Seit Ausbruch der Kämpfe im April 2023 seien mehr als 7,4 Millionen Menschen vertrieben worden oder ins Ausland geflüchtet. Beide Seiten kämpfen um die Macht in dem nordafrikanischen Staat, der bis dahin nach Schätzungen rund 48 Millionen Einwohner hatte.
OCHA: Kampfgebiete im Nahrungsmittel-Anbaugebiet
Die neuen Kampfgebiete in zentralen und östlichen Gebieten liegen nach Angaben von OCHA dort, wo die meisten Nahrungsmittel angebaut werden. Das mache die Versorgungslage noch schwieriger. Der Bedarf an humanitärer Hilfe steige weiter. Die Verteilung sei aber aus vielen Gründen schwierig. OCHA nennt unter anderem: die Sicherheitslage, Plünderungen, bürokratische Hürden, schlechte Telefonverbindungen und Geldmangel. Der Bedarf zur Unterstützung von fast 15 Millionen Menschen liege in diesem Jahr bei rund 2,7 Milliarden Dollar (2,5 Mrd Euro). Davon seien bislang 3,1 Prozent eingegangen.
Unter der Führung von De-facto-Staatschef Abdel Fattah al-Burhan kämpfen die Streitkräfte gegen die Rapid Support Forces (RSF), eine aus Milizen hervorgegangene Quasi-Armee, die von dem ehemaligen Vize-Machthaber Mohammed Hamdan Daglo angeführt wird. © dpa
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