Im Wiener Stephansdom fand am Montag ein feierlicher Trauergottesdienst für Papst Franziskus statt. Zahlreiche Gläubige, Politiker und Bischöfe kamen, um sich zu verabschieden und zu danken.

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In Wien hat am Montag ein feierlicher Trauergottesdienst für den verstorbenen Papst Franziskus stattgefunden. Die Messe im Stephansdom wurde vom Salzburger Erzbischof Franz Lackner, Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz, und zahlreichen österreichischen Bischöfen zelebriert. Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) sowie mehrere Vertreter der österreichischen Politik waren ebenfalls anwesend.

In seiner Predigt hob Erzbischof Lackner besonders die Barmherzigkeit hervor, die Papst Franziskus - "gleichsam der Pfarrer der Welt" - ein Anliegen gewesen war. "Das Herz ist das geistlich-spirituelle Zentrum des Menschen; von dort bekommen unsere Taten und Gedanken ihre absichtslose Gutheit", betonte er. "Gott hat das Herz eines liebenden Vaters", zitierte Lackner den Papst. Dieser habe mit seinen Schreiben "Leuchttürme des Glaubens errichtet".

Bereits am Ostermontag, dem Todestag des Papstes, hatten hunderte Menschen im Wiener Stephansdom bei einer Totenmesse gemeinsam des verstorbenen Papstes Franziskus gedacht. Die Predigt beim sogenannten kleinen Requiem hatte der vor kurzem emeritierte Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn gehalten.

Gläubige möchten danken und sich verabschieden

Auch am heutigen Montag versammelten sich erneut zahlreiche Gläubige im Stephansdom. Unter den Menschen, die bereits am Ostermontag in den Dom gekommen waren, waren Georg und Gertraud aus Wien, die nun erneut Abschied von Papst Franziskus nehmen wollen. "Wir sind hierher gekommen, weil wir den Papst sehr verehren", so der ältere Mann aus Wien. Seine Frau fügt enthusiastisch hinzu: "Er war der beste Papst, den ich je erlebt habe in meinem Leben! Ich glaube, er war ein heiligmäßiger Mensch."

Auch Josef, der alleine zur Messe gekommen ist, hatte bereits am Ostermontag des Verstorbenen im Dom gedacht. "Er war ein guter Papst, er hat mich angesprochen", sagt der ältere Mann. Isolde, eine Ärztin aus Wien, ist wiederum vor allem hier, um Franziskus zu danken: "Ich möchte ihm danke sagen und ihn bitten, dass er weiter für uns betet."

Ein junger Familienvater, ebenfalls Georg mit Namen, hat sich mit seiner Familie ebenfalls im Dom eingefunden. "Ich bin Kandidat des Ordens vom Heiligen Grab in Jerusalem", erzählt er. Da sehe er es auch als seine Pflicht, für den verstorbenen Papst zu beten. "Franziskus war für mich ein Vorbild in Demut, Einfachheit und Festhalten am Glauben", schildert der elegant gekleidete junge Mann.

Eduardo und Kathryn aus den USA sind eigentlich aus beruflichen Gründen, für einen wissenschaftlichen Fachkongress, nach Wien gekommen, und nutzten die Gelegenheit, um sich vom Papst Franziskus im Stephansdom zu verabschieden. "Ich war dreimal beim Weltjugendtag und habe Papst Franziskus dort gesehen. Es hat mir gefallen, wie verbunden man sich mit ihm gefühlt hat", erzählt der junge Mann.

Ebenfalls aus beruflichen Gründen ist die Griechin Ekatherini in Wien. Die orthodoxe Christin sieht die Teilnahme am Requiem im Stephansdom einfach als "gute Gelegenheit, dem Papst auf Wiedersehen zu sagen". (APA/bearbeitet von fra)