Erneut haben sich in Österreich zwei tödliche Verkehrsunfälle ereignet, diesmal in Wien. Damit kamen in den ersten drei Monaten des Jahres mehr Menschen auf den Straßen ums Leben, als noch im Vorjahreszeitraum.
Zumindest zwei Verkehrsunfälle sind am Montagabend und am Dienstag in Wien tödlich ausgegangen. Eine Pensionistin starb am Dienstagvormittag in der Brigittenau in der Engerthstraße, nachdem sie auf einem Schutzweg von einem Lkw erfasst und tödlich verletzt wurde. Am Montagabend kam ein 60-jähriger Motorradfahrer in Rudolfsheim-Fünfhaus bei einer Kollision mit einem Pkw ums Leben. Auch der Trend der Verkehrstoten im ersten Quartal 2025 ist österreichweit nicht erfreulich.
Laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) kamen in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres nach vorläufigen Zahlen 62 Menschen ums Leben. Das seien acht Tote mehr als im ersten Quartal 2024, berichtete die Mobilitätsorganisation VCÖ am Dienstag. Die meisten Opfer im Straßenverkehr gab es in Niederösterreich mit 21, wo Dienstagfrüh ein Unfall auf der Südautobahn (A2) im Bezirk Neunkirchen erneut vier Tote und mehrere Schwer- sowie Leichtverletzte forderte.
Deutlich höherer Blutzoll im Straßenverkehr im zweiten Quartal
Laut einer Analyse des VCÖ ereigneten sich in den vergangenen drei Jahren im zweiten Quartal um jeweils 45 Prozent mehr tödliche Verkehrsunfälle als in den vorangegangenen drei Monaten. Im Vorjahr stieg im zweiten Quartal die Zahl gegenüber dem ersten Quartal sogar um 55 Prozent an. Ein Grund sei der Start der Motorradsaison im Frühling.
Das Quartal begann nicht nur in Niederösterreich mit einem hohen Blutzoll im Straßenverkehr: In Wien-Brigittenau überquerte die Pensionistin am Vormittag gerade auf einem Zebrastreifen die Engerthstraße, als sie von einem Lkw erfasst und tödlich verletzt wurde. Das Schwerfahrzeug, das von einem 56-jährigen Ungarn gelenkt wurde, bog von der Hellwagstraße kommend ab. Für die Frau kam jede Hilfe zu spät. Der Lkw-Fahrer wurde wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung im Straßenverkehr angezeigt, so die Polizei.
Der tödliche Unfall am Montagabend ereignete sich an der Kreuzung Linzerstraße - Felberstraße - Johnstraße. Dort wollte der 17-Jährige kurz nach 21.00 Uhr abbiegen. Dabei dürfte er den 60-jährigen Biker, der auf der Linzer Straße von der Winckelmanngasse kommend die Kreuzung in gerader Richtung überqueren wollte, übersehen haben. Der Motorradfahrer kam zu Sturz und trug lebensgefährliche Verletzungen davon. Sanitäter der Berufsrettung Wien versorgten den Mann notfallmedizinisch und brachten ihn in den Schockraum eines Spitals, wo er verstarb.
Einsatz auch in der Donaustadt
Am frühen Nachmittag gab es einen weiteren Unfall in der Donaustadt unweit des Donauzentrums. Nach ersten Informationen sahen Augenzeugen, wie ein Pkw-Lenker augenscheinlich ein medizinisches Problem bekam und mit seinem Wagen in ein weiteres Fahrzeug krachte. Wie der Einsatz ausging, war am kurz nach 16.00 Uhr noch offen.
Die Berufsfeuerwehr wurde laut ihrem Sprecher Christian Feiler gegen 14.20 Uhr zu dem Unfall an der Kreuzung Wagramer Straße - Donaustadtstraße gerufen und rückte mit drei Einsatzwagen und 16 Kräften an. Sie unterstützten die Reanimation des Lenkers und bauten einen Brand- und Sichtschutz auf. Die Unfallautos wurden entsprechend der Anweisung der Polizei gesichert abgestellt. Danach trennten die Feuerwehrleute den ebenfalls beschädigten Licht- und Ampelmast mit einem Trennschleifer und isolierten die Leitung. Berufsrettung und die Polizei waren ebenfalls im Einsatz, auch ein Christophorus-Rettungshubschrauber war über dem Unfallort.
Österreich hatte sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der Verkehrstoten auf weniger als 312 im Jahr 2020 zu reduzieren, erinnerte der VCÖ. Das wurde seither in keinem einzigen Jahr erreicht. 2024 starben laut vorläufigen Daten des Innenministeriums 349 Menschen bei Verkehrsunfällen. Für 2030 lautet das Ziel weniger als 207 Verkehrstote. (apa'/bearbeitet von skr)