Seit Montag ist ein verdächtiger 56-Jähriger auf der Flucht vor der Polizei. Trotz einer landesweiten Großfahndung gibt es bisher keinen Erfolg - auch nicht bei einem Einsatz in Tirol.
Im Zuge der Großfahndung nach jenem Verdächtigen, der am Montag zwei Menschen im Mühlviertel erschossen haben soll, kommt es immer wieder zu Polizeieinsätzen nach mutmaßlichen Sichtungen des Flüchtigen, bisher aber offenbar ohne Erfolg. Am Mittwochabend etwa gab es in Tirol einen Fehlalarm, nachdem eine Frau den Verdacht gehabt hatte, den Gesuchten in einem Zug gesehen zu haben, hieß es von der Polizei auf APA-Nachfrage.
In Ötztal-Bahnhof wurde die Garnitur angehalten und 80 Passagiere kontrolliert, auch die Bahnhöfe zwischen Innsbruck und Ötztal-Bahnhof wurden untersucht. Auf Videoaufnahmen wurde schließlich ersichtlich, dass es sich nicht um den Gesuchten gehandelt hatte, der Einsatz wurde beendet. Zuvor hatte es bereits Einsätze im Bezirk Oberpullendorf im Burgenland bzw. in Wels in Oberösterreich gegeben. Immer stellte es sich aber als falscher Alarm heraus.
Fluchtauto noch nicht gefunden
Bei der Polizei in Oberösterreich hieß es Donnerstagfrüh, dass es keine neuen Erkenntnisse gebe. Das Fluchtauto wurde noch nicht gefunden. Es gebe weder Hinweise, dass der 56-jährige Verdächtige tot sei, noch, dass er noch lebe - "also müssen wir davon ausgehen, dass er noch lebt", so ein Polizeisprecher. 50 Leute aus dem Umfeld des Mannes stehen weiter unter Personenschutz, nach wie vor seien an die 250 Beamte im Einsatz.
Besonders herausfordernd dürfte die Situation für die Polizei am Donnerstag sein, weil Halloween ebenfalls mehr Polizeipräsenz erfordert. In Linz hatte es 2022 an diesem Tag größere Krawalle gegeben. Man sei vorbereitet, hieß es dazu, aus taktischen Gründen würden aber keine Zahlen genannt.
Polizei erreichen zahlreiche Hinweise
Nach wie vor würden "viele Hinweise" auf mögliche Sichtungen des Verdächtigen eingehen. Auch wenn es bisher nur Fehlalarme gegeben hat, bitten die Ermittler dennoch weiter um aktive Mithilfe aus der Bevölkerung. Lieber ein Fehlalarm mehr als eine Sichtung, der nicht nachgegangen werde und die möglicherweise Substanz gehabt hätte, so das Motto.
Montagfrüh soll der Gesuchte einen Mühlviertler Bürgermeister und einen ehemaligen Jagdleiter erschossen haben. Hintergrund dürften Streitigkeiten im Zusammenhang mit der Jagd gewesen sein. Nach den Taten flüchtete der Schütze und wird seither mit EU-Haftbefehl gesucht. Die Polizei schätzt ihn als "sehr, sehr gefährlich" ein, er dürfte zwei Langwaffen und eine Faustfeuerwaffe bei sich tragen. Bei Sichtung solle man unbedingt den Notruf wählen und nicht selber Kontakt mit ihm aufnehmen, so die Empfehlung der Exekutive. (APA/bearbeitet von phs)
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