Die Einleitung von aufbereitetem Kühlwasser aus der japanischen Atomruine Fukushima ins Meer wird sich nach Angaben Südkoreas voraussichtlich nur unwesentlich auf die eigenen Gewässer auswirken.

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In einem Abschlussbericht über unabhängige Untersuchungen Südkoreas zu den umstrittenen Entsorgungsplänen des Nachbarlandes geht die Regierung in Seoul davon aus, dass die Strahlenbelastung äußerst gering ausfallen wird.

Japans Pläne stimmten mit den Standards der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und anderer weltweiter Standards überein, sagte der Minister des Büros für die Koordinierung der Regierungspolitik, Ban Moon Kyu, am Freitag vor der Ankunft von IAEA-Chef Rafael Grossi in Seoul.

Demnach liegt "die Konzentration von radioaktiven Stoffen" durch den Plan auch innerhalb internationaler Sicherheitsstandards. Das technische System ALPS, das in Fukushima zur Filtrierung des Kühlwassers eingesetzt werde, habe sich schrittweise verbessert und stabilisiert, sagte Ban.

Simulationen zeigten, dass es bis zu zehn Jahre dauern könne, bis das kontaminierte Wasser südkoreanische Meeresgewässer erreiche. Dieser Vorgang werde aber keine bedeutsamen Folgen haben, solange die Pläne in jetziger Form ausgeführt würden.

Die Einschätzung folgte der Erklärung Grossis während eines Besuchs in Tokio in dieser Woche, Japan grünes Licht für die Freisetzung riesiger Mengen gefilterten Kühlwassers zu geben. Südkorea selbst hatte im Mai eine größere Expertengruppe ins Nachbarland geschickt, um die Sicherheit der geplanten Verklappung zu überprüfen. Auch in Südkorea haben die Pläne Japans große Besorgnis ausgelöst.

Im AKW Fukushima Daiichi war es 2011 infolge eines Erdbebens und eines Tsunamis zu Kernschmelzen gekommen. Die zerstörten Reaktoren müssen weiterhin mit Wasser gekühlt werden, das in riesigen Tanks gelagert wird. Das Wasser soll durch einen rund einen Kilometer weit ins Meer gebauten Tunnel gefiltert und verdünnt entsorgt werden.  © dpa

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