Vor der Coronakrise gab es dreimal so viele Millionäre wie vor 20 Jahren. Welche Folgen die Pandemie für den Reichtum hat, ist noch ungewiss. Eine Studie entwirft drei Szenarien. Selbst der optimistischste Fall lässt deutliche Einbrüche erahnen.

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Die Zahl der Millionäre weltweit hat sich in den vergangenen 20 Jahren fast verdreifacht. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) verfügten Ende 2019 mehr als 24 Millionen Menschen über ein Vermögen von einer Million US-Dollar (rund 891.000 Euro) oder mehr. 1999 waren es noch 8,9 Millionen Menschen. Die große Mehrheit von ihnen lebt in den USA, Deutschland liegt mit 400.000 Millionären an siebter Stelle. Die Zahl dieser Reichen in der Bundesrepublik hat sich damit in den vergangenen zwei Jahrzehnten verdoppelt.

Noch weiter vorne liegt Deutschland bei Menschen, die mehr als 100 Millionen US-Dollar (rund 89,1 Mio Euro) Vermögen haben. Mit 2.400 Menschen ist das nach den USA und China dem Bericht zufolge die dritthöchste Zahl an extrem vermögenden Menschen in einem Land. Insgesamt verfügen Millionäre weltweit über mehr als 50 Prozent des Vermögens. BCG-Autorin Zakrzewski erwartet für die kommenden Jahre aber eine etwas gleichere Verteilung. Auch der Anteil von Frauen unter den Reichen wird ihr zufolge steigen, deren Vermögen wachse immerhin schneller als das von Männern.

BCG rechnet mit heftigen Auswirkungen der Coronakrise auf Privateigentum

Wie die Zahlen nach der Coronakrise aussehen werden, ist noch unklar. In der Studie hat die BCG drei mögliche Entwicklungen skizziert und die Vorjahresprognose von 5,7 Prozent jährlichem Wachstum für die kommenden fünf Jahre auf 1,4 bis 4,5 Prozent nach unten korrigiert. "Wir gehen für die nächsten fünf Jahre von einer zukünftigen Wachstumsrate aus, die im Schnitt halb so hoch ist wie 2019", sagte Autorin Anna Zakrzewski bei der Vorstellung der Untersuchung. Dies gelte für alle drei entwickelten Szenarien zur Coronakrise und der wirtschaftlichen Erholung.

Im Vergleich zur Finanzkrise 2008 ist die Arbeitslosigkeit in den USA in der derzeitigen Wirtschaftskrise stärker gestiegen. Auch ein höherer Rückgang des Bruttoinlandprodukts werde erwartet, hieß es bei der Vorstellung der Studie. Die globalen Kapitalmärkte hätten sich zwar stabilisiert, mit weiterer Unbeständigkeit sei aber zu rechnen.

Deutschland auf Platz 5 der weltweiten Privatvermögen

Vor Beginn der Coronakrise war das weltweite Privatvermögen deutlich gewachsen. Von 2018 auf 2019 war es um Währungseffekte bereinigt um zehn Prozent auf rund 226 Billionen US-Dollar (etwa 201 Bio Euro) gestiegen.

2019 sei damit das stärkste Jahr der vergangenen zehn Jahre gewesen, sagte Zakrzewski. Deutschland liegt der Studie zufolge mit Privatvermögen von insgesamt 7,7 Billionen US-Dollar (rund 6,9 Bio Euro) weltweit weiterhin auf Platz fünf. (dpa/sap)  © dpa

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