• Griechenland ist am Mittwoch von einem schweren Erdbeben erschüttert worden.
  • Dabei sind elf Menschen verletzt und rund hundert Gebäude beschädigt worden.
  • In den nächsten Wochen muss noch mit Nachbeben gerechnet werden.

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Ein starkes Erdbeben hat am Mittwoch den gesamten Norden Griechenlands erschüttert. Tausende Einwohner rannten auf die Straßen, wie das Staatsfernsehen (ERT) und Nachrichtenportale der betroffenen Regionen berichteten.

Das Beben hatte nach Angaben des geodynamischen Instituts von Athen eine Stärke von 6. Die US-Erdbebenwarte (USGS) maß sogar eine Stärke von 6,3. Das Zentrum des Bebens lag etwa zehn Kilometer unter der Erdoberfläche in der Region der Kleinstadt Tyrnavos. Der Erdstoß war auf dem gesamten Festland Griechenlands zu spüren, auch in Athen. Es gab zahlreiche Nachbeben.

Polizei und Feuerwehr bestätigten am Mittwochabend, es habe keine Todesopfer gegeben.

Elf Verletzte mussten versorgt werden

Nach Angaben der Rettungskräfte mussten ein schwer Verletzter und zehn Leichtverletzte versorgt werden. Ein 55-jähriger Mann musste demnach in Larissa wegen Kopfverletzungen im Krankenhaus behandelt werden, nachdem er von Steinen oder Ziegeln getroffen worden war, wie ein Krankenhausmitarbeiter berichtete.

In der Region Thessalien wurden nach Angaben von Gouverneur Kostas Agorastos rund hundert Gebäude beschädigt. Chrissoula Katsiouli aus der Ortschaft Elassona nahe Larissa sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Alles passierte sehr schnell, die Leute rannten aus den Gebäuden".

Viele Menschen verbrachten die Nacht auf Donnerstag in Zelten, Hotels und bei Freunden. Etliche stünden unter Schock und hätten nachts frieren müssen, erklärte Agorastos der griechischen Zeitung "To Proto Thema".

Schulen bleiben vorübergehend geschlossen

Das Militär hatte Hunderte provisorische Zelte errichtet, noch in der Nacht gab es starke Nachbeben, von denen eines die Stärke 5,7 erreichte. Es müsse noch für die nächsten Wochen mit weiteren Nachbeben gerechnet werden, sagte ein Seismologe der Tageszeitung "Kathimerini".

Vielerorts in der betroffenen Region blieben die Schulen am Donnerstag geschlossen; eine Schule im Ort Damasi muss vollständig neu errichtet werden, von zwei anderen Schulen heißt es, die Gebäude hätten "ernsthafte Probleme". Am Donnerstag soll unter Leitung des Ministeriums für Infrastruktur die Evaluation beschädigter Gebäude beginnen.

Griechenland liegt auf mehreren Verwerfungslinien, so dass Erdbeben in dem Mittelmeerland keine Seltenheit sind. Da sich die Beben aber häufig im Meer ereignen, gibt es nur selten Tote oder große Schäden. (dpa/AFP/lh)

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