Die Riesenrakete Starship des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX von Elon Musk ist zu ihrem achten Testflug gestartet. Kurz darauf verlor das Unternehmen den Kontakt zur Rakete.
Die 123 Meter hohe Rakete Starship hob am Donnerstag kurz nach 17:30 Uhr (Ortszeit, 00:30 Uhr Freitag MEZ) vom Weltraumbahnhof Boca Chica im US-Bundesstaat Texas ab, wie auf live im Internet übertragenen Videobildern zu sehen war.
Kurz nach dem Start verlor SpaceX nach eigenen Angaben den Kontakt zu der Rakete."Wir haben den Kontakt zum Schiff verloren", erklärte Dan Huot von SpaceX. Das sei "leider bereits beim letzten Mal passiert".
Das Raumfahrunternehmen teilte weiter mit: "Während der Aufstiegszündung von 'Starship' hat das Vehikel eine rasante, nicht geplante Demontage erlitten und der Kontakt ging verloren." SpaceX arbeite eng mit den Flugsicherungsbehörden zusammen.
"Wir werden die Daten des heutigen Fluges analysieren, um die Ursache besser zu verstehen", hieß es weiter. "Wie immer liegt der Erfolg bei so einem Test darin, was wir lernen, und der heutige Flug wird uns dabei helfen, die Zuverlässigkeit des 'Starship' zu verbessern."
Berichten zufolge wurden nach der Demontage herabfallende Raketenteile über dem US-Bundesstaat Florida und der Karibik gesichtet. Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA stoppte zeitweise Starts und Landungen an mehreren Flughäfen in Florida.
Achter Testflug von Starship vor Start mehrmals verschoben
Mitte Januar war bereits die oberste Stufe der Rakete bei einem Testflug explodiert, Trümmerteile schlugen auf den Turks- und Caicosinseln in der Karibik ein. Die US-Luftfahrtbehörde FAA verhängte daraufhin ein vorübergehendes Flugverbot.
Starship ist die bisher größte und leistungsstärkste Weltraumrakete überhaupt. Vor dem Start am Donnerstag war der achte Testflug mehrmals verschoben worden. Ursprünglich hätte er am Montag stattfinden sollen. Wegen eines technischen Problems wurde er jedoch in letzter Minute abgesagt.
Mit Starship verfolgt SpaceX das Ziel, eine vollständig wiederverwendbare und damit konstengünstigere Rakete zu bauen.
Auffangen der unteren Raketenstufe mit Greifarmen gelang
Immerhin gelang es auch bei diesem Testflug erneut und nun schon zum dritten Mal, die untere Raketenstufe am Startturm im US-Bundesstaat Texas mit Greifarmen wieder aufzufangen.
Erstmals war das Raketensystem im April 2023 getestet worden - und damals nach wenigen Minuten komplett explodiert. Bei weiteren Tests hatte die obere Stufe aber schon das All erreicht und war auch kontrolliert im Indischen Ozean gelandet.
"Starship" ist größer als die Freiheitsstatue
Das "Starship" besteht aus zwei Teilen, die sich nach dem Start trennen: Dem etwa 70 Meter langen Booster "Super Heavy" und der ebenfalls "Starship" genannten oberen Stufe, die rund 50 Meter misst. Insgesamt ist das System größer als die Freiheitsstatue.
Beide Teile, sowohl der Booster als auch das Raumschiff, sind so konzipiert, dass sie nach der Rückkehr zur Erde wiederverwendet werden können. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will mit dem "Starship" Astronauten zum Mond schicken, während SpaceX das Ziel verfolgt, eines Tages den Mars zu erreichen.(afp/dpa/bearbeitet von pak)