In der Schweiz wird eine wichtige Verbindungsautobahn für Feriengebiete gesperrt. Grund sind Dutzende Wohnwagen. Was steckt dahinter?
Die Schweizer Polizei hat eine ganze Autobahn in beiden Richtung gesperrt, um eine Kolonne mit rund 50 Wohnwagen an der Weiterfahrt zu hindern. Die Autobahn A9, die wichtigste Verbindung quer durch den Ferienkanton Wallis, war stundenlang blockiert. Für den anderen Verkehr wurden Umleitungen eingerichtet.
In der Schweiz spricht man von "Fahrenden"
Die Gruppe lässt sich mit ihren Wohnwagen jeweils in verschiedenen Ländern und Regionen nieder, ohne festen Wohnsitz. In der Schweiz spricht man von "Fahrenden".
Verhandlungen waren am Nachmittag noch im Gange. Für die Polizei gebe es nur eine Lösung, sagte ein Sprecher: Die Gruppe müsse kehrtmachen und zurückfahren. Sie hatte zuvor einen Standplatz im Kanton Neuenburg. Die Wohnwagen haben französische Kennzeichen.
Wichtige Verbindungsautobahn für Feriengebiete
Die A9 läuft von der französischen Grenze westlich von Genf über Lausanne, ins Wallis und dort über Sitten und Brig sowie den Simplonpass bis nach Gondo an der italienischen Grenze. Es ist eine wichtige Verbindung für Feriengebiete wie Saas-Fee, Zermatt sowie Crans-Montana und Leukerbad. Gesperrt wurde die Autobahn bei Saint-Maurice vor Martigny südöstlich des Genfersees.
Nach Angaben der Polizei hatte die Kolonne ihre Ankunft nicht wie vorgesehen angekündigt. Die Gruppe habe eine Abmachung mit dem Besitzer eines Feldes im Oberwallis gehabt, aber die dortige Gemeinde habe die Vermietung abgelehnt. Der einzige ausgewiesene Platz für temporäre Wohnwagensiedlungen im Wallis sei bereits belegt. (dpa/bearbeitet von nap) © dpa