Ein selbsternannter Wunderheiler soll Frauen sexuell missbraucht, sie mit schwarzer Magie verflucht und mit Videoaufnahmen erpresst haben. In der Folge sollen die Betroffenen den Mann getötet haben.
In Pakistan ist ein selbsternannter Wunderheiler erwürgt worden, der Hilfe suchende Frauen offenbar mit kompromittierenden Aufnahmen unter Druck gesetzt hatte. Wie die örtliche Polizei am Montag mitteilte, sagten die wegen der Tötung des Gesundbeters festgenommenen Frauen aus, sie hätten den Mann gebeten, mit schwarzer Magie vorgenommene Flüche von ihnen zu nehmen. Stattdessen habe er kompromittierende Videos von ihnen gemacht und mit deren Veröffentlichung gedroht.
Die Polizei in Multan in der Provinz Punjab teilte mit, die weiteren Ermittlungen hätten ergeben, dass der angebliche Wunderheiler "lange Zeit Frauen unter dem Vorwand spiritueller Heilung sexuell angegriffen" habe. An dem Mord an ihm beteiligten sich demnach außer den beiden Frauen auch ihr Cousin und ein weiterer Mann. Die vier Beschuldigten wurden wegen Mordes festgenommen, darüber hinaus kam ein weiterer Mann in Gewahrsam.
Heiler werden in Pakistan hoch geschätzt
In einigen Orten Pakistans werden sogenannte Heiler hoch geschätzt. Ihre Anweisungen werden untertänigst befolgt, sie können ihre Position daher leicht ausnutzen.
2022 war in Pakistan eine schwangere Frau mit einem Nagel im Kopf ins Krankenhaus eingeliefert worden. Ein Heiler hatte ihr garantiert, auf diese Weise könne sie sicherstellen, dass sie einen Jungen zur Welt bringe. Auch der Fall einer Frau sorgte für Aufsehen, die von einem selbsternannten Heiler im Rahmen eines angeblichen Exorzismusrituals tagelang mit Stöcken gefoltert worden war und in der Folge starb. (afp/bearbeitet von nap)