• Durch Schüsse während einer Parade zum Unabhängigkeitstag der USA sind in der Nähe von Chicago mindestens fünf Menschen getötet worden.
  • 16 weitere Personen wurden verletzt.
  • Der Täter ist noch nicht gefasst.

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Durch Schüsse während einer Parade zum Unabhängigkeitstag der USA sind in der Nähe von Chicago mindestens sechs Menschen getötet worden. 24 weitere Menschen seien verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden, teilten die Behörden der Stadt Highland Park im Bundesstaat Illinois am Montag mit. Die Polizei beschrieb den flüchtigen Schützen als weißer Mann zwischen 18 und 20 Jahren mit längeren schwarzen Haaren, der mutmaßlich "bewaffnet und gefährlich" sei.

Feiern zum Unabhängigkeitstag abgesagt

In Highland Park und umliegenden Gemeinden wurden die Feiern zum 4. Juli abgebrochen. Die Polizei forderte alle Menschen auf, sich in Sicherheit zu bringen. Zwar gebe es keine nachweisliche Bedrohung, doch der Schütze sei immer noch auf freiem Fuß, erklärten die Behörden von Evanston, einer Nachbarstadt von Highland Park. Daher seien alle Veranstaltungen zum Unabhängigkeitstag vorsichtshalber abgesagt worden.

Die Schüsse in Highland Park begannen den Angaben zufolge um 10.14 Uhr (Ortszeit, 17.14 Uhr MESZ) und lösten Panik in der Kleinstadt am Ufer des Michigan-Sees aus, wo sich hunderte Menschen versammelt hatten, um den Unabhängigkeitstag zu feiern.

Nancy Rotering, Bürgermeisterin von Highland Park, verurteilte die Gewalt. "An einem Tag, an dem wir zusammengekommen sind, um Gemeinschaft und Freiheit zu feiern, trauern wir stattdessen um den tragischen Verlust von Menschenleben", sagte sie.

Täter noch nicht gefasst

Hunderte Beamte waren im Einsatz. Auf Fernsehbildern aus Highland Park war zu sehen, wie Polizisten durch leere Straßen fuhren, auf deren Bürgersteigen in der Panik zurückgelassene Campingstühle standen.

Ein Augenzeuge mit dem Vornamen Michael sagte dem Sender WGN, er habe einen einzelnen bewaffneten Schützen gesehen, "der sich duckte und methodisch, fast militärisch vorrückte". Menschen hätten sich zu Boden geworfen und seien dann weggerannt, während sich am Boden Blutlachen bildeten, berichtete er.

Der Abgeordnete Brad Schneider, der für den Bundesstaat Illinois im Repräsentantenhaus sitzt, hielt sich in der Stadt auf, als die Schüsse fielen. "Mein Team und ich hatten uns gerade zum Beginn der Parade getroffen, als die Schüsse fielen", erklärte Schneider auf Twitter, nachdem er sich in Sicherheit gebracht hatte. Er sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.

Waffengewalt nimmt nicht ab

In den USA hatte es in den vergangenen Wochen eine ganze Serie besonders blutiger Schusswaffenangriffe gegeben. Mitte Mai erschoss ein 18-Jähriger an einer Grundschule der texanischen Kleinstadt Uvalde 19 Kinder und zwei Lehrerinnen. Zehn Tage zuvor hatte ein 18-Jähriger in und vor einem Supermarkt in Buffalo im Bundesstaat New York aus rassistischen Motiven zehn Menschen erschossen, fast alle Opfer waren Schwarze. Die Gewalttaten lösten landesweite Demonstrationen für schärfere Waffengesetze aus.

In den USA kommen jedes Jahr rund 40.000 Menschen durch Schusswaffengewalt um, Suizide eingeschlossen. Im Jahr 2022 waren es nach Angaben des Gun Violence Archive bisher rund 22.000. (mss/AFP)

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