Auch wenn ein Blackout in Österreich nicht vollkommen ausgeschlossen werden kann, ist die Gefahr laut Christoph Schuh, Sprecher der Austrian Power Grid (APG), nur sehr gering.

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"Es müssten mehrere unvorhergesehene Ereignisse aufeinandertreffen", sagte Christoph Schuh, Sprecher der Austrian Power Grid (APG),der APA. Ein Ausfall eines Kraftwerks wäre jedenfalls kein Problem bei der Versorgung.

Die APG betreibt im Bundesgebiet das überregionale Hochspannungsnetz. Dieses Netz besteht aus knapp 7.000 Kilometern Stromleitungen, die Österreich mit elektrischer Energie versorgen. Regionale Netzbetreiber wie die Wiener Netze oder Netz NÖ sind dann für die lokale Verteilung zuständig. Die wichtigste Energiequelle ist die Wasserkraft, in den vergangenen Jahren wurden der APG zufolge aber auch Windkraft und Fotovoltaik sehr stark ausgebaut. Die Versorgungssicherheit liegt demnach bei 99,99 Prozent.

n-1-Prinzip bei der Stromversorgung

Bei der Stromversorgung gilt Schuh zufolge in Österreich das n-1-Prinzip. Dieses sorgt dafür, dass das Stromnetz auch dann stabil bleibt, wenn ein zentrales Betriebsmittel - wie etwa ein Kraftwerk - ungeplant ausfällt. "Die Grundvoraussetzung unserer Betriebsführung ist, dass wir jedenfalls mit unvorhergesehenen Krisensituationen umgehen können müssen und nicht jedes singuläre Ereignis sofort zur Blackout-Gefahr führt. Zu einem großflächigen Stromausfall kann es nur kommen, wenn mehrere unvorhergesehene Ereignisse in einem engen, zeitlichen und technischen Zusammenhang auftreten", sagte Schuh. Was es in Österreich aber gibt, sind regionale Unterbrechungen der Stromleitung, etwa in alpinen Gebieten in den Wintermonaten.

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Auf der iberischen Halbinsel ist es am Montagnachmittag zu einem massiven Stromausfall gekommen. Betroffen sind weite Teile Portugals und Spaniens sowie Teile Südfrankreichs und Andorra. Die Ursache ist noch unklar – die Behörden prüfen technische Störungen im europäischen Stromnetz.

In dem konkreten Fall auf der Iberischen Halbinsel handelten die europäischen Übertragungsnetzbetreiber rasch, um die Katastrophe abzuwenden. "Kommt es zu einer großflächigen Störung, werden die Netzverbindungen getrennt und das betroffene Land im Inselbetrieb stabilisiert", erklärte Christian Schirmer von der Netz NÖ.

Schwarzstartfähige Kraftwerke entscheidend

Österreich ist für den großräumigen Störungsfall vorbereitet und kann auch im entkoppelten Zustand die Stromversorgung selbstständig wieder aufnehmen. Im Falle eines großflächigen Stromausfalls sind sogenannte schwarzstartfähige Kraftwerke entscheidend. Diese Kraftwerke können ohne externe Stromzufuhr selbstständig hochfahren. Schrittweise werden dann weitere Anlagen zugeschaltet, bis das gesamte Stromnetz stabil wiederhergestellt ist. Österreich verfügt über mehrere schwarzstartfähige Kraftwerke wie etwa das Pumpspeicherkraftwerk Kaprun in Salzburg. (apa/bearbeitet von nap)