Bei Ausschreitungen in einem Migrantenlager auf der griechischen Insel Samos sind am Montag mindestens zehn Menschen verletzt worden. Das Lager ist hoffnungslos überfüllt. Statt der vorgesehenen 650 Menschen leben dort rund 5.700 Männer, Frauen und Kinder zusammengepfercht auf engstem Raum.

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Im völlig überfüllten Migrantenlager der griechischen Insel Samos hat es am Montagabend nach einem Streit zwischen Syrern und Afghanen schwere Krawalle gegeben.

Nach einer Messerstecherei kam es zu Ausschreitungen mit der Polizei. Es brachen Feuer im und um das Lager aus. Mindestens drei Menschen sind nach Angaben des zuständigen Migrationssekretärs Manos Logothetis durch Messerstiche verletzt worden. Weitere acht Menschen seien mit Atembeschwerden ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es.

"Die Lage hat sich heute Morgen beruhigt", sagte Logothetis dem griechischen Nachrichtensender Real am Dienstagmorgen.

Einsatz dauert die ganze Nacht

Die Ausschreitungen begannen nach einem Streit zwischen Migranten aus Syrien und Afghanistan in Vathy, der Hauptortschaft von Samos. Danach kam es im und um das Lager, das an einem Hang über Vathy liegt, zu neuen Schlägereien.

Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Krawalle zu beenden. Die Feuerwehr konnte am frühen Morgen alle Brände löschen.

Nach ersten Erkenntnissen der Behörde seien mehrere provisorische Unterkünfte um das Lager zerstört worden. Eine detaillierte Kontrolle sollte in den nächsten Stunden stattfinden, hieß es aus Kreisen der Feuerwehr.

Auch andere Lager völlig überfüllt

Hunderte Migranten - darunter zahlreiche Kinder und Frauen - verbrachten nach Angaben des Bürgermeisters Giorgos Stantzos die Nacht in der Hauptortschaft der Insel Vathy. Sie waren am Montagabend aus Sicherheitsgründen aus dem Registrierlager in die kleine Ortschaft gebracht worden.

Im Registrierlager von Vathy mit einer Aufnahmekapazität für 650 Menschen harren zurzeit mehr als 5.700 Migranten aus. Auch alle anderen Lager auf den Inseln Chios, Samos, Leros und Kos sind restlos überfüllt.

Vor zwei Wochen war bei Ausschreitungen in einem Lager auf der Insel Lesbos eine Frau ums Leben gekommen. Seit Jahresbeginn sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) mehr Migranten (38.000) aus der Türkei zu den griechischen Inseln gekommen als im gesamten Vorjahr (32.494). (dpa/mcf)

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