Ein Mann hat vor knapp einem halben Jahr im baden-württembergischen Rot am See sechs Menschen getötet. Nun wurde der Angeklagte wegen Mordes und versuchten Mordes verurteilt. Auf den 27-Jährigen wartet eine lange Haftstrafe.
Knapp ein halbes Jahr nach der Gewalttat mit sechs Toten im baden-württembergischen Rot am See ist der Angeklagte wegen Mordes und versuchten Mordes verurteilt worden.
Das Landgericht Ellwangen verhängte am Freitag eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren und ordnete die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an.
Psychiater diagnostiziert Wahnvorstellungen
Der Mann hatte Ende Januar bei einem Familientreffen in der Gemeinde bei Schwäbisch Hall auf sechs Verwandte mit einer Pistole geschossen: seine Eltern, zwei Halbgeschwister sowie Onkel und Tante. Zwei Verwandte konnten sich schwer verletzt retten. Seine Opfer richtete er teils mit Kopfschüssen hin.
Der Deutsche hatte die Tat zum Prozessauftakt gestanden und Misshandlungen seiner Mutter als Motiv angegeben. Sie habe ihn missbraucht und vergiftet.
Beweise gab es dafür nicht. Ein Psychiater hatte bei ihm Wahnvorstellungen und eine krankhafte seelische Störung diagnostiziert.
Nebenkläger halten Mann für voll schuldfähig
Staatsanwaltschaft, Nebenklage und auch die Verteidigung hatten erklärt, dass sie den Schützen des Mordes für schuldig halten. Staatsanwalt und Nebenkläger forderten eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Die Staatsanwaltschaft sprach bei einem Teil der Taten von einer "eingeschränkten Steuerungsfähigkeit". Die Nebenkläger halten den jungen Mann hingegen für voll schuldfähig.
Der Verteidiger beantragte wegen aus seiner Sicht verminderter Schuldfähigkeit seines Mandanten eine Freiheitsstrafe von 13 Jahren und die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus. (ff/dpa)
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