Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, hat die Entscheidung des Vatikans, Segnungen für homosexuelle Paare zuzulassen, als "längst überfälliges Signal" bezeichnet.

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Für Sven Lehmann, den Queer-Beauftragten der Bundesregierung, ist es ein "längst überfälliges Signal", dass der Vatikan sich dazu durchgerungen hat, Segnungen für homosexuelle Paare zu gestatten.

"Damit erhalten auch in Deutschland all diejenigen Rückendeckung, die gleichgeschlechtliche Paare segnen wollen", sagte der Grünen-Politiker am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Es gibt keine Liebe erster und zweiter Klasse. Es gibt nur Liebe." Eine kirchliche Unterscheidung in reguläre und irreguläre Partnerschaften, wie sie der Vatikan vornehme, sei aber weiterhin diskriminierend.

Papst Franziskus ebnet Weg für Segnungen - unter bestimmten Bedingungen

Papst Franziskus hatte zuvor den Weg für die Segnung homosexueller Paare in der katholischen Kirche unter bestimmten Bedingungen geebnet. Dies ging aus einem Schreiben hervor, das der Vatikan am Montag in Rom veröffentlichte. Darin ist nach offizieller deutscher Übersetzung von der "Möglichkeit der Segnung von Paaren in irregulären Situationen und von gleichgeschlechtlichen Paaren" die Rede. (Hier finden Sie die Erklärung im Wortlaut)

Die Erklärung namens "Fiducia supplicans" wurde vom vatikanischen Dikasterium für die Glaubenslehre veröffentlicht. Als Oberhaupt der katholischen Kirche hatte sie Papst Franziskus zuvor gebilligt. Weiter heißt es darin, dass eine Segnung unter bestimmten Bedingungen "allen gespendet werden kann, ohne etwas zu verlangen". Solche Segnungen seien "an alle gerichtet, niemand darf ausgeschlossen werden".

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