Seit Dienstag müssen sich sechs Angeklagte in Graz im Prozess wegen des mit Listerien verseuchten Quargels verantworten. Sie sollen für den Tod von sieben Menschen verantwortlich sein. Die Opfer hatten mit Bakterien kontaminierten Käse gegessen.
Nach dem Konsum von verseuchtem Listerien-Quargel der Firma "Prolactal" sollen zwischen 2009 und 2010 in Österreich und Deutschland sieben Menschen gestorben sein. Zehn weitere Menschen hätten gesundheitliche Schäden davongetragen.
Wie der "ORF" berichtet, müssen sich die beiden ehemaligen Geschäftsführer von "Prolactal" sowie die Leiterin der Qualitätsproduktion, der Molkereimeister und ein externer Prüfer seit Dienstag in Graz wegen fahrlässiger Gemeingefährdung vor Gericht verantworten. Der sechste Angeklagte ist das Unternehmen selbst.
"Gerade der Käse von "Prolactal" war es, der die Leute krank gemacht hat", zitiert die Austria Presse Agentur (APA) aus dem Gerichtsgutachten. Nach wie vor stehe nicht genau fest, wie die Bakterien in den Quargel gekommen sind.
Die beiden ehemaligen Geschäftsführer zeigten sich laut "ORF" beim Prozessauftakt geständig: Die Rückrufaktion der verseuchten Lebensmittel sowie die Betriebsschließung hätten demnach früher erfolgen müssen. Die Ermittlungen gegen Mitarbeiter aus dem Gesundheitsministerium, der Lebensmittelaufsicht und gegen den Landessanitätsdirektor für die Steiermark wurden indes eingestellt.
Der Listerien-Prozess soll noch die ganze Woche dauern. (kab)
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