Warum starb die erfahrene Surferin im Münchner Eisbach? Auch nach einer aufwendigen Suche mit Polizeitauchern bleiben viele Fragen offen.

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Zwei Wochen nach dem tödlichen Surf-Unfall am Eisbach in München bleiben Details zum Hergang offen. Eine Suche mit Polizeitauchern nach Hindernissen im Bach blieb zunächst ohne greifbares Ergebnis.

Keine Hindernisse am Boden des Bachs entdeckt

Vor allem ging es darum, Gegenstände ausfindig zu machen, an denen sich das Brett der 33-jährigen Surferin oder die daran befestigte Leine verfangen haben könnten. Es sei nichts entdeckt worden, was eine erkennbare Relevanz für das Geschehen gehabt haben könnte, sagte ein Polizeisprecher. Die Taucher hätten kleinere metallische Gegenstände aus dem Wasser gefischt. Hier werde noch überprüft, ob sie eventuell einen Bezug zum Unfall haben könnten.

Trauerbekundung an der Eisbachwelle
Kerzen und Blumen erinnern an die tödlich verunglückte Surferin. © dpa/Peter Kneffel

Die Untersuchung des Bachbetts hatte die Staatsanwaltschaft München I angeordnet. Für die Aktion wurde das Wasser des sonst reißenden Baches abgesenkt. Insgesamt waren rund 50 Polizeibeamte im Einsatz.

Die erfahrene Surferin war vor zwei Wochen an der Stelle verunglückt. Soweit bekannt, hatte sich die am Knöchel befestigte Sicherheitsleine oder das Brett aus unbekannten Gründen am Grund des Eisbachs verhakt.

Surferin starb nach einer Woche im Krankenhaus

Die Frau konnte sich wegen der starken Strömung nicht selbst befreien. Auch andere Surfer scheiterten. Erst Feuerwehrleute konnten die Leine mit einem Tauchermesser durchtrennen und die Frau aus den eisigen Fluten holen. Eine Woche später starb sie im Krankenhaus.

Der Fall bewegte weit über Münchens Grenzen hinaus. Für die Szene war es ein schwerer Schlag - tödliche Unfälle beim Flusssurfen sind eher selten.

"Natürlich wollen die Leute auch jetzt weitersurfen."

Franz Fasel, Vorstand der Interessengemeinschaft Surfen in München

"Es war erst mal ein Schock", sagte Franz Fasel, Vorstand der Interessengemeinschaft Surfen in München, die eine Welle an der Floßlände betreibt. Es habe ein Gedenken gegeben, langsam kehre etwas Ruhe ein, sagte Fasel. "Natürlich wollen die Leute auch jetzt weitersurfen."

Die Entscheidung, ob und unter welchen Bedingungen an der Eisbachwelle wieder gesurft werden kann, liegt bei der Stadt München. Bisher war das Surfen dort auf eigene Gefahr erlaubt. Die Stadt hat nun per neuer Allgemeinverfügung das Surfen dort "bis auf Weiteres verboten". (dpa/bearbeitet von amb)

Teaserbild: © dpa/Peter Kneffel