Fünf Leichen und drei Armbrüste, eine einsame Pension und eine Wohnung - das sind die Eckdaten eines mysteriösen Kriminalfalles, der sich über drei Bundesländer erstreckt. Inzwischen sind die Identitäten aller fünf Opfer geklärt.

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Im mysteriösen Passauer Armbrust-Fall ist die Identität der beiden tot im niedersächsischen Wittingen gefundenen Frauen geklärt. Bei der einen Toten handelt es sich um die 35 Jahre Grundschullehrerin und zugleich Lebenspartnerin der 30-Jährigen, die in Passau starb.

Das teilte die Polizei am Dienstag mit. Die zweite in Wittingen entdeckte Tote ist eine 19-Jährige, die in dem Ort gemeldet war und aus Rheinland-Pfalz stammte. In welcher Beziehung sie zu dem Frauenpaar stand, war zunächst unklar.

Kaum neue Erkenntnisse durch Obduktion

Ungewissheit herrscht auch bei der Todesursache der beiden Frauen. In der Wohnung, wurden - anders als in Passau - laut Polizei keine Armbrüste oder Pfeile gefunden.

Nach der Obduktion der Leichen der 35 Jahre und 19 Jahre alten Frauen gaben Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag bekannt, dass der Todeszeitpunkt nach ersten Erkenntnissen "einige Tage" zurück liege.

Bis zu neuen Erkenntnissen über die Todesursache würden voraussichtlich noch mehrere Tage vergehen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hildesheim.

Wie die Sprecherin sagte, müssen noch weitere Untersuchungen in der Rechtsmedizin erfolgen. Es gebe keine Anzeichen für eine äußere Gewalteinwirkung. Ansonsten könnten die Ermittler "noch gar nichts ausschließen". Wie der Fall mit dem der drei in einer Passauer Pension mittels Armbrustpfeilen getöteten Menschen zusammenhängt, ist ebenfalls noch nicht geklärt.

Staatsanwaltschaft geht von Tötung auf Verlangen aus

Die Obduktion der Leichen aus Passau ergab, dass ein 53-jähriger Mann und eine 33-jährige Frau, die Hand in Hand in einem Bett lagen, jeweils durch einen Schuss ins Herz getötet wurden. Bei einer 30-Jährigen, die in dem Zimmer auf dem Boden lag und laut Angaben der Polizei Verkaufsleiterin in einer Bäckerei war, sei ein Schuss in den Hals sofort tödlich gewesen.

Die beiden Leichen im Bett hätten weitere Pfeile aufgewiesen, die den Erkenntnissen nach jedoch erst nach den tödlichen Schüssen ins Herz abgeschossen worden seien. Bei keiner der drei Leichen gebe es Kampf- oder Abwehrspuren. Zudem seien in dem Pensionszimmer zwei Testamente gefunden worden, die von den beiden im Bett liegenden Personen stammten

Alles deute darauf hin, dass die 30-Jährige erst die beiden anderen und dann sich selbst erschossen habe. Die Staatsanwaltschaft geht von Tötung auf Verlangen, beziehungsweise Suizid aus.

Auto der 33-Jährigen wird noch untersucht

Es gebe weiterhin keine Hinweise darauf, dass eine vierte Person an dem Geschehen beteiligt gewesen sein könnte, sagte am Dienstag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Passau.

Der 53-Jährige und die 33-Jährige waren in einer Gemeinde im Westerwald in Rheinland-Pfalz gemeldet. Vor der Pension in Passau, in der sich die beiden gemeinsam mit der 30-Jährigen am Freitag eingemietet hatten, stellte die Polizei das Auto der 33-Jährigen sicher. Der weiße Pick-up werde noch untersucht. (dpa/thp)

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 08 00/ 11 10 - 111 (Deutschland), 142 (Österreich), 143 (Schweiz).


  © dpa

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