Norwegen hat der 77 Todesopfer der rechtsextremen Terroranschläge in Oslo und auf der Insel Utøya vor 13 Jahren gedacht. Man hätte sich wünschen können, dass die dramatischen Geschehnisse vom 22. Juli 2011 Hassreden, Gewalt und Drohungen ein Ende setzen würden, doch so sei es nicht gekommen, sagte der norwegische Regierungschef Jonas Gahr Støre bei einer Gedenkveranstaltung in Oslo.
"Wir sehen, dass radikalisierte, extreme Haltungen weiterhin Zuspruch erhalten. Es werden Verschwörungstheorien und Falschinformationen verbreitet", sagte Støre. Es komme zu Judenhass, Hetze gegen Muslime und zu Schikane von Homosexuellen, Samen - ein indigenes Volk, das im Norden Skandinaviens zu Hause ist - und anderen Minderheitsgruppen.
Unter Verweis unter anderem auf politische Attentatsversuche und auf die Kriege in der Ukraine, im Gazastreifen und im Sudan sagte der Sozialdemokrat, dass all diese Entwicklungen auch die Sicherheit und das Meinungsklima in Norwegen beeinflussten.
Der Rechtsterrorist Anders Behring Breivik hatte am 22. Juli 2011 zunächst eine Autobombe im Osloer Regierungsviertel gezündet. Dabei wurden acht Menschen getötet. Im Anschluss fuhr der Täter auf die nahe gelegene Insel Utøya, wo er ein Massaker in einem Sommerlager der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiterpartei anrichtete. 69 Menschen kamen dabei ums Leben.
Die Terroranschläge, an die jährlich mit Gedenkveranstaltungen in Oslo und auf Utøya erinnert wird, stellen die schlimmsten Gewalttaten der norwegischen Nachkriegsgeschichte dar. © dpa
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