Der Medizin-Nobelpreis für grundlegende Arbeiten zu mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19 ist nach Angaben des zuständigen Nobelkomitees ein Beleg dafür, wie aus Grundlagenforschung etwas Großes werden kann.

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Die diesjährigen Preisträger Katalin Karikó und Drew Weissman hätten eine Vision und eine Idee gehabt, wie ihre Erkenntnisse von Nutzen sein könnten, sicherlich aber nicht vorhersehen können, dass man 15 Jahre später eine riesige Pandemie haben werde, sagte die Vorsitzende des Komitees, Gunilla Karlsson Hedestam, am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Stockholm. "Der Preis zeigt, wie extrem nützlich Grundlagenforschung werden kann", sagte sie.

Die Corona-Impfstoffe des Mainzer Unternehmens Biontech und des US-Konzerns Moderna waren die ersten zwei mRNA-Produkte, die auf den Markt kamen. Angesichts der Tatsache, dass man Impfstoffe für Milliarden von Menschen habe herstellen müssen, seien bei diesen Impfstoffen vor allem ihre Skalierbarkeit, ihr Tempo und ihre Flexibilität von Nutzen gewesen, sagte Karlsson Hedestam.

"Sie können Millionen Dosen eines Impfstoffes herstellen, aber Hunderte Millionen davon ist nicht einfach." Diese Masse an solch effektiven Impfstoffen so zügig herzustellen, sei ohne die Erkenntnisse von Karikó und Weissman eindeutig nicht möglich gewesen.

Karlsson Hedestam sieht die Welt heute besser auf Pandemien vorbereitet als vor der Corona-Krise. Man müsse in der Hinsicht noch an vielen Dingen arbeiten, aber das Wissen um den Nutzen von mRNA sei eine große Stärke, sagte die Impfstoff-Expertin des Stockholmer Karolinska-Instituts.

Darüber hinaus habe man in der Corona-Pandemie viel über die Verteilung und Produktion von Impfstoffen gelernt. "Wir brauchen gute Impfstoffe und wir brauchen ein Verständnis dafür, wie sie wirken, aber wir brauchen auch die Logistik", sagte sie.  © dpa

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