Nach der Entgleisung von zwei Waggons der Mariazellerbahn nahe St. Pölten, bei der drei Insassen schwer und 27 leicht verletzt wurden, wurde am Dienstagnachmittag die Unfallursache bekanntgegeben.

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Zu dem Zugunglück bei St. Pölten mit 30 Verletzten kam es am Dienstag, weil der Zug zu schnell unterwegs war. "Aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit ist die vordere Garnitur entgleist, die hintere Garnitur ist auf die vordere aufgefahren", teilte die NÖ Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG) mit.

Technisches oder menschliches Versagen?

"Ob es zu der Überschreitung der in diesem Bereich zulässigen Höchstgeschwindigkeit durch technisches oder menschliches Versagen gekommen ist, ist Gegenstand der derzeitigen Untersuchungen", hieß es. Mit den Bergungsarbeiten in Gerersdorf (Bezirk St. Pölten-Land) wurde am Dienstag begonnen, sie sollten auch am Mittwoch andauern. Die Strecke zwischen St. Pölten Hauptbahnhof und Hofstetten-Grünau werde voraussichtlich bis Ende der Woche gesperrt bleiben.

Der Lokführer und die Zugbegleiterinnen wurden laut NÖ von einem internen Kriseninterventionsteam betreut. Der Lokführer wurde den Angaben zufolge nicht verletzt, stand aber unter Schock.

Rettungseinsatz am Vormittag beendet

Die "Himmelstreppe" war als Doppelgarnitur auf dem Weg in die Landeshauptstadt gewesen, als gegen 7.15 Uhr zwei Waggons bei Völlerndorf in der Gemeinde Gerersdorf (Bezirk St. Pölten-Land) knapp vor der Pielachbrücke entgleisten und seitlich liegen blieben. Die hintere Garnitur fuhr auf.

Drei Personen erlitten schwere, 27 Insassen leichte Blessuren. Ein Großaufgebot an Helfern stand im Einsatz, neben Rettung auch Feuerwehr und Polizei.

Drei Schwerverletzte wurden in ÖAMTC-Hubschraubern in die Krankenhäuser Amstetten und St. Pölten sowie ins UKH Wien-Meidling geflogen. Die Leichtverletzten wurden in die Spitäler St. Pölten und Melk gebracht.

Der Rettungseinsatz wurde am Vormittag beendet, die rund 80 Passagiere - darunter auch Kinder und Jugendliche - wurden abtransportiert bzw. abgeholt.

Wenn Betroffene noch Krisenintervention benötigen, stehe das Rote Kreuz gerne zur Verfügung, sagte Sprecherin Sonja Kellner. Passagiere des Zuges können sich dazu unter 059 144 melden.

Schienenersatzverkehr in Betrieb

Die NÖVOG hat ein Unternehmen mit der Bergung des Zuges beauftragt. Zudem müsse unter anderem die Oberleitung repariert werden, die bei dem Unfall heruntergerissen wurde. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen ist in Betrieb.

"Wir bedauern den Unfall zutiefst und entschuldigen uns aufrichtig bei allen Fahrgästen, den Verletzten und deren Angehörigen, Familien und Freunden", sagte NÖVOG-Geschäftsführer Gerhard Stindl. Gemeinsam mit den Vertretern des Landes wünschte er den Verletzten eine rasche Genesung.

Die NÖVOG und Mitglieder der Landesregierung bedankten sich bei den Rettungskräften und Helfern. "Ein Unfall wie dieser erfordert ein perfektes Zusammenspiel der einzelnen Einsatzorganisationen. Genau das ist auch gelungen", sagten LR Ludwig Schleritzko und LHStv. Stephan Pernkopf (beide ÖVP).

Der Einsatz habe "einmal mehr gezeigt, dass die Einsatzorganisationen hervorragend aufgestellt sind und binnen Minuten in großer Mannschaftsstärke an einem Unglücksort sein können", teilten LHStv. Franz Schnabl und LR Ulrike Königsberger-Ludwig (beide SPÖ) in einer Aussendung mit. Der Einsatz habe erneut die hervorragende organisationsübergreifende Zusammenarbeit unter Beweis gestellt.  © APA

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