- Feuer-Tragödie in New York mit vielen Toten und Verletzten: Bei einem Wohnhausbrand in der New Yorker Bronx starben mindestens 19 Menschen.
- Auch Kinder sind unter den Todesopfern.
- Zeuginnen und Zeugen schildern dramatische Szenen.
Bei einem der schwersten Brände in der neueren Geschichte New Yorks sind im Stadtteil Bronx mindestens 19 Menschen gestorben - neun davon waren Kinder.
"Die Zahlen sind schrecklich", sagte Bürgermeister Eric Adams, der von einer Tragödie sprach. Es wird davon ausgegangen, dass die Zahl der Toten angesichts von über 60 größtenteils lebensgefährlich Verletzten noch weiter steigen könnte. Als Brandursache nannte die Feuerwehr ein kaputtes elektrisches Heizgerät.
Mindestens 63 Bewohner seien verletzt worden, sagte Feuerwehr-Chef Daniel Nigro auf einer Pressekonferenz. Zunächst 32 Menschen kamen demnach mit lebensgefährlichen Verletzungen in Krankenhäuser.
"Es begann mit einer defekten elektrischen Raumheizung", so Nigro. "Das Feuer hat sich in der Wohnung ausgebreitet, die sich über zwei Etagen erstreckt."
Zudem habe die Tür des Apartments im unteren Teil des Gebäudes offen gestanden, so dass sich tödlicher Rauch im gesamten 19-stöckigen Gebäude habe ausbreiten können. Die Menschen seien in ihren Wohnungen oder im Treppenhaus von Rauch eingeschlossen gewesen. Auf jeder Etage entdeckten die Feuerwehrleute Opfer, viele davon mit schweren Rauchvergiftungen.
Hunderte Einsatzkräfte bei der Spurensuche
Das Feuer war am Sonntagvormittag (Ortszeit) ausgebrochen, an einem grauen New Yorker Wintertag mit kaltem Nieselregen. Nach einem Großeinsatz von rund 200 Feuerwehrleuten konnte es in wenigen Stunden gelöscht werden. Videos in den sozialen Medien zeigten Bilder von dichtem Rauch, der durch zerborstene Fenster quillt. Über Leitern holten Feuerwehrleute Bewohner aus dem Wohnhaus heraus.
Stunden nach dem Feuer im Herzen der Bronx war der Unglücksort noch in Blaulicht gehüllt. Hunderte Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Spezialteams setzten die Spurensuche fort. Die Ursache für den Brand war zunächst nicht bekannt. Nach Mitteilung der Polizei wurde eine Schule für Menschen geöffnet, die durch den Brand aus ihren Wohnungen vertrieben wurden.
Zeugen schildern dramatische Szenen
Einer der Bewohner des Gebäudes erzählte, wie er Menschen auf der Flucht "Hilfe, Hilfe, Hilfe" rufen hörte. Während seine Kinder unverletzt blieben, seien die Kinder seiner Nachbarin in dem Feuer getötet worden. Normalerweise bringe er sie alle jeden Morgen zur Schule, doch dies werde nun nie wieder passieren. "Was werde ich jetzt meinen Kindern erzählen?", sagte er unter Tränen. "Morgen ist ein Schultag, sie werden mich fragen, wo ihre Freunde sind."
Dilenny Rodriguez schilderte, wie sie Kinder schreien hörte. Sie selbst sei in ihrer Wohnung gewesen, als sie den Rauch wahrnahm. Zusammen mit ihrer Tochter habe sie im Schlafzimmer gewartet, bis schließlich Feuerwehrleute an die Tür geklopft hätten und mit ihnen das Treppenhaus hinunter gegangen seien. "Das Schlimme war, als wir die Treppe hinuntergingen und wir eine Leiche sahen und tote Hunde. Wir konnten nichts tun", sagte sie. Sie trauere um ihre Nachbarn. "Jeder hatte seine Familie hier im Gebäude."
Videos in den sozialen Medien zeigten Bilder von dichtem Rauch, der durch zerborstene Fenster quillt. Über Leitern holten Feuerwehrleute Bewohner aus dem Wohnhaus heraus. Nach Darstellung von Bürgermeister Adams suchten Feuerwehrleute auch dann noch nach Überlebenden, als ihnen schon der Sauerstoff ausgegangen war.
Das Unglück markiert einen der schlimmsten Brände in der jüngeren Geschichte von New York. 1990 waren 87 Menschen durch ein Feuer in den "Happy Land Social Club" in der Bronx ums Leben gekommen. Das Feuer wurde auf Brandstiftung zurückgeführt. Erst am Mittwoch waren bei einem Brand in einem Wohnhaus in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania zwölf Menschen ums Leben gekommen, darunter acht Kinder. Das Feuer war im mittleren Geschoss eines dreistöckigen Wohnhauses ausgebrochen. (best/ank/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.