In Neu-Ulm soll ein bizarrer Grund eine Busfahrerin dazu veranlasst haben, einen Jungen an seinen Sitz zu fesseln. Verletzt wird der Zehnjährige nicht für die 58-Jährige hat der Vorfall dennoch Konsequenzen.

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Busfahrten mit Kindern an Bord können mitunter sehr anstrengend sein vor allem, wenn man das Fahrzeug lenkt und sich konzentrieren muss. Was sich allerdings eine Fahrerin aus Neu-Ulm geleistet haben soll, geht über normale Erziehungsmaßnahmen hinaus: Sie soll einen Zehnjährigen an seinen Sitz gefesselt haben, weil er ihren Angaben nach "popelte".

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Die 58-Jährige lenkte am Mittwochnachmittag laut "SWR.de" einen Bus der Lebenshilfe Donau-Iller, am Heilpädagogischen Zentrum in Senden soll der Junge zugestiegen sein. Die Lebenshilfe ist eine deutschlandweite Organisation, die Menschen mit vor allem geistiger Behinderung hilft, ihren Alltag zu gestalten. Wie die Polizei mitteilt, soll das Kind nach dem Zusteigen dann gegen das Interieur geschlagen, in der Nase gebohrt und dabei den Bus verunreinigt haben.

Busfahrerin fesselte Kind mit Spanngurt

Die entnervte Fahrerin stoppte den Bus. Um das Kind stillzuhalten, soll sie es anschließend mit einem Spanngurt gefesselt und seine Hände fixiert haben. Verletzt wurde der Bub dabei zwar nicht, als er bei seiner Mutter ankam, klagte er jedoch über Schmerzen. Daraufhin erstattete die Frau Anzeige. Ein Polizeisprecher sagte laut "Bild.de": "Gegen die Fahrerin wird wegen gefährlicher Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Nötigung ermittelt. Die Beschuldigte ist bisher nicht polizeilich in Erscheinung getreten."

Die Lebenshilfe Donau-Iller fördert und unterstützt laut eigener Angaben "Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung oder mit einer psychischen Erkrankung". In einer Stellungnahme an den SWR reagierte die Organisation bestürzt. Die Schulbusfahrten übernehme schon seit Jahren ein externer Dienstleister, dieser sei über spezifische Schutzkonzepte informiert. Eine erste Konsequenz soll es für die Busfahrerin bereits gegeben haben: Fahrten für die Lebenshilfe übernehme sie nicht mehr. (mbo)

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