Bei einem Angriff des Militärs auf ein Dorf im Nordwesten Myanmars sind nach Angaben von Augenzeugen und örtlichen Medien am Samstag 32 Zivilisten getötet worden. Die meisten von ihnen seien in zwei buddhistischen Klöstern in dem Dorf Lettuttaw in der Gemeinde Myinmuy in der Region Sagaing erschossen worden, in die sie vor den Soldaten geflüchtet waren, hieß es.

Mehr Panorama-News

24 Leichen gefunden

"Sie überfielen das Dorf unerwartet am frühen Morgen. Sie schossen auf die Menschen, die in die Klöster geflohen waren. Einige Zivilisten kamen aus Furcht vor den Soldaten zum Kloster und wurden ebenfalls getötet", sagte ein Vertreter der örtlichen Verteidigungskräfte, die Widerstand gegen die Junta leisten, der Deutschen Presse-Agentur. In einem der Klöster seien 24 Leichen gefunden worden, in einem weiteren 6 sowie 2 auf der Straße. Einige der Toten wiesen laut Augenzeugen Kopfschüsse auf.

Erst am Donnerstag hatte das Militär ein Kloster in der Magwe-Region im Zentrum des Landes aus der Luft angegriffen. 16 Menschen wurden getötet und 50 weitere verletzt, als die Streitkräfte eine schwere Bombe über dem Kloster in der Gemeinde Saw abwarfen. Dort fand gerade eine Versammlung statt.

Landesweit 88.375 Wohnhäuser niedergebrannt

Die Generäle im früheren Birma regieren seit ihrem Putsch im Februar 2021 mit eiserner Faust und unterdrücken jeden Widerstand. Immer wieder greifen sie auch Orte aus der Luft an. Verschiedene Regionen in dem südostasiatischen Land von der ungefähren Größe Frankreichs werden von bewaffneten Rebellen kontrolliert.

Die Region Sagaing gilt als Hochburg des Widerstands und wurde deshalb immer wieder besonders hart getroffen. Nach Angaben der unabhängigen Forschungsgruppe Data For Myanmar haben das Militär und verbündete Milizen in der Zeit zwischen dem Putsch 2021 und Ende April dieses Jahres landesweit 88.375 Wohnhäuser niedergebrannt, davon fast 60.000 in Sagaing.   © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.