Über den Säbelmörder von Kuopio werden am Tag nach dessen Angriff auf zehn Menschen in einer Berufsschule Einzelheiten bekannt. Was ihn jedoch zu seiner Bluttat trieb, liegt weiterhin im Dunkeln.

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Einen Tag, nachdem in Finnland ein junger Mann mit einer säbelartigen Waffe in einer Berufsschule eine Frau getötet und neun weitere Menschen verletzt hat, liegen seine Motive weiter im Dunkeln.

Die Polizei teilte am Mittwoch mit, sie gehe derzeit davon aus, dass der 25-jährige Schüler der Berufsschule in Kuopio allein gehandelt und keine Verbindungen zum organisierten Verbrechen habe.

Polizei stoppt den Täter

Die Polizei hatte den Täter am Dienstag mit zwei Schüssen gestoppt und dabei schwer verletzt. Deswegen wurde er am Mittwoch weiter intensivmedizinisch betreut und konnte noch nicht von den Ermittlern befragt werden. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung seien Bauteile für Brandsätze gefunden worden, teilte die Polizei mit.

Finnische Medien gaben den Namen des 25-Jährigen mit Joel Otto Aukusti Marin an. Seine Mitbewohner im Studentenwohnheim hätten ihn als "ruhig und verschlossen" beschrieben, berichtete die Zeitung "Helsingin Sanomat".

Ein Mitbewohner erzählte demnach, er habe den 25-Jährigen eines Tages gefragt, "ob wir ein Problem haben, weil wir nie miteinander reden". Der junge Mann habe darauf geantwortet, "dass er sehr schüchtern" sei.

Augenzeugin: "Er zog einen Säbel raus und schlug die Lehrerin"

Eine Mitschülerin sagte der Zeitung "Iltalehti", der Angreifer sei ein "cleverer Freak" gewesen. Am Tag des Angriffs sei er mit einer langen Tasche in die Schule gekommen: "Er zog einen Säbel raus, der nicht echt zu sein schien, er hob ihn hoch und schlug die Lehrerin." Dabei sei die Frau an der Hand verletzt worden. "Dann hat er angefangen, den Säbel auch gegen die Schüler zu schwingen."

Am Mittwoch wurden nach Behördenangaben sechs Opfer des Angriffs noch im Krankenhaus behandelt, zwei von ihnen lagen in einem ernsten, aber stabilen Zustand auf der Intensivstation.

Bei den insgesamt neun Verletzten im Alter von 15 bis 50 Jahren handele es sich überwiegend um Frauen, teilte die Universitätsklinik von Kuopio mit. (hau/AFP)

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