- In zwanzig Ländern Afrikas und Asiens soll es zu Missbrauchsfällen in SOS-Kinderdörfern gekommen sein.
- Die Rede ist auch von Korruption, zweckentfremdeten Geldern und anderen Regelverstößen.
Von SOS-Kinderdorf betreute Kinder und Jugendliche in Afrika und Asien sind der Organisation zufolge Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch geworden.
Untersuchungen, die bereits seit drei Jahren liefen, hätten Vorfälle in zwanzig Ländern zu Tage gebracht, gab die österreichische Teilorganisation am Donnerstag bekannt. Die Zahl der Betroffenen scheine eher klein zu sein, hieß es.
Johansen entschuldigt sich für Vorfälle
Die internationale Dachorganisation nannte in einer Stellungnahme keine Details zur Zahl der Opfer, den betroffenen Ländern und den Übergriffen. Sie sprach allerdings nicht nur von Missbrauch, sondern auch von Korruption, zweckentfremdeten Geldern und anderen Regelverstößen.
"Im Namen des Verbandes entschuldige ich mich bei den Kindern und Jugendlichen, denen Schaden zugefügt wurde", sagte Ingrid Maria Johansen, die Vorsitzende des Dachverbands SOS Children’s Villages International.
Eine unabhängige Kommission werde untersuchen, wie es zu den Vorfällen gekommen sei. Zudem werde ein Unterstützungsfonds für Opfer eingerichtet.
In 137 Ländern beherbergt SOS-Kinderdorf 65.000 Kinder
Schon jetzt sei klar, dass internationale und nationale Vertreter von SOS-Kinderdorf den betroffenen Kindern und Mitarbeitern nicht zugehört hätten, sagte Johansen.
SOS-Kinderdorf hilft vor allem Kindern, deren Eltern wegen Armut oder familiärer Gewalt nicht für sie sorgen können. In 137 Ländern beherbergt die Organisation 65.000 Kinder und unterstützt weitere 347.000 Menschen mit sozialen Programmen. (dpa/msc)
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