• 19:45 Uhr: ➤ Gut die Hälfte der Omikron-Infizierten in England vollständig geimpft
  • 16:01 Uhr: Söder rügt STIKO-Chef Mertens für Äußerung zu Kinderimpfungen
  • 15:06 Uhr: Erst Hospitalisierungsrate, nun wieder Sieben-Tage-Inzidenz: Braun rechtfertigt Zick-Zack-Kurs der Regierung
  • 12:28 Uhr: Triage hat offiziell begonnen: Dramatische Corona-Lage in der Slowakei
  • 10:25 Uhr: Corona-Inzidenz in Sachsen steigt - weiter bundesweiter Hotspot
  • 09:20 Uhr: Umfrage zeigt: Mehrheit für Impfpflicht und Verschärfung der Regeln
  • 06:30 Uhr: RKI registriert 74.352 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 442,1

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➤ Gut die Hälfte der Omikron-Infizierten in England vollständig geimpft

Mehr als die Hälfte der bislang nachgewiesenen Infektionen mit der besorgniserregenden Omikron-Variante des Coronavirus in England sind bei vollständig Geimpften aufgetreten. Von den 22 bestätigten Infizierten hätten zwölf mindestens zwei Corona-Impfungen erhalten, teilte die britische Gesundheitsbehörde am Freitag mit.

Allerdings lässt sich aus diesen Zahlen nicht darauf schließen, dass Geimpfte ein ähnlich hohes Risiko haben, sich mit Omikron zu infizieren wie Ungeimpfte. Je mehr Menschen in der Bevölkerung geimpft sind, desto mehr Geimpfte sind auch unter den Infizierten - selbst wenn der Anteil der infizierten Geimpften sehr gering ist.

Auch unter den Infizierten der derzeit noch dominierenden Delta-Variante ist der Anteil der Geimpften an den Infizierten in Großbritannien oder Deutschland mittlerweile hoch - weil die Mehrheit der Menschen in diesen Ländern geimpft ist. In beiden Ländern haben knapp 70 Prozent der Menschen mindestens zwei Impfdosen erhalten.

Die weiteren Corona-News des Tages

18 Todesfälle nach Corona-Ausbruch in Thüringer Seniorenheim - 14 Tote waren nicht vollständig geimpft

16:50 Uhr: Insgesamt 18 Menschen sind nach einem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Rudolstadt in Thüringen gestorben. Bei 14 von ihnen bestand kein vollständiger Impfschutz, wie das Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt am Freitag mitteilte. Nur eine Person habe demnach drei Impfungen erhalten, drei weitere waren doppelt geimpft. Bei einer ersten Meldung von vergangener Woche hatte das Landratsamt berichtet, dass Angehörige von Heimbewohnern diesen von der Impfung abgeraten hatten. Damals waren sieben Tote gezählt worden. Von 141 Heimbewohnern war rund ein Drittel nicht geimpft, hieß es in der Mitteilung vom Freitag.

Behauptungen in sozialen Netzwerken, wonach die Todesfälle in Zusammenhang mit einer Booster-Impfung stünden, widersprach das Landratsamt und verwies auf den Anteil der Ungeimpften unter den Todesfällen. Auch habe es genügend Impfmöglichkeiten für die Bewohner von Pflegeeinrichtungen gegeben. "Die Nicht-Impfung ist in diesen Fällen also eine bewusste Entscheidung der Bewohner beziehungsweise von deren Angehörigen und Betreuern und liegt nicht an Terminengpässen in der Impfstelle", hieß es.

Söder rügt STIKO-Chef Mertens für Äußerung zu Kinderimpfungen

16:01 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Kritik am Verhalten des Virologen und Vorsitzenden der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, geübt. Mertens hatte öffentlich in einem Podcast der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" erklärt, die Kommission werde eine Impfempfehlung für Kinder unter zwölf Jahren bis um den 11. Dezember veröffentlichen. Für sich selbst hatte er die Entscheidung jedoch vorweggenommen und gesagt, er würde ein etwa sieben Jahre altes Kind derzeit nicht gegen Corona impfen lassen, wenn er als Vater die Entscheidung zu treffen hätte.

"Ich glaube, wir sollten in Bezug auf Sicherheit und Stabilität der Empfehlung wieder auf normale Verfahren zurückkehren und dies weder in Talkshows noch im Podcast ankündigen", sagte Söder am Freitag. Der Ministerpräsident ist ein erklärter Befürworter des Impfens von kleinen Schulkindern. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte, Mertens sei zu einer Sitzung der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) in der kommenden Woche geladen. Dort solle die Thematik noch einmal besprochen werden.

Auch Geimpfte müssen bei Einreise in die Schweiz nun Test vorlegen

15:41 Uhr: Die Schweiz verschärft nach dem bedrohlichen Anstieg der Corona-Infektionen die Maßnahmen. Einreisende müssen ab Samstag (4. Dezember) einen negativen PCR-Test vorlegen. Dies gilt auch für Genesene und Geimpfte, wie die Regierung am Freitag beschloss. Zudem muss ein zweiter Test, PCR- oder Antigen-Schnelltest, zwischen dem vierten und dem siebten Tag nach der Einreise gemacht werden.

Ausgenommen von der Regel seien Einreisende aus Baden-Württemberg und anderen Grenzregionen, sagte Michael Gerber, Leitung Abteilung Recht beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). Vorher verhängte Quarantänebestimmungen für zahlreiche Länder werden aufgehoben. Innerhalb von 14 Tagen haben sich schweizweit pro 100.000 Einwohner 1151,51 mit dem Coronavirus infiziert. Eine Sieben-Tage-Inzidenz gibt das Bundesamt für Gesundheit nicht jeden Tag an.

In der Schweiz gilt weitgehend 3G, also Zutritt für Geimpfte, Genesene und Getestete. Veranstalter können neuerdings aber selbst auf 2G, also Zutritt nur für Genesene und Geimpfte, bestehen. Dann müssen keine Masken getragen werden. Zudem wird die Gültigkeit des Antigen-Schnelltests von 48 auf 24 Stunden begrenzt. Der PCR-Test bleibt 72 Stunden gültig. Zudem wird die Maskenpflicht in Innenräumen ausgeweitet, wenn Ungeimpfte Zutritt haben, und die Arbeit von Zuhause aus dringend empfohlen.

Erst Hospitalisierungsrate, nun wieder Sieben-Tage-Inzidenz: Braun rechtfertigt Zick-Zack-Kurs der Regierung

15:06 Uhr: Der scheidende Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat die Rückkehr von Bund und Ländern zur Sieben-Tage-Inzidenz als wesentlichen Maßstab bei der Corona-Bekämpfung gerechtfertigt. Zuletzt hatten die Regierungschefs die Hospitalisierungsinzidenz (HI) zur entscheidenden Grundlage gemacht. Sie gibt an, wie viel Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche aufgenommen wurden.

"Die Hospitalisierungsinzidenz zum Maßstab der Coronamaßnahmen zu machen, war in der Theorie eine gute Idee: Sie spiegelt die Zahl der schweren Fälle und die Belastung des Gesundheitswesens wider. Praxis: Der Wert läuft ohnehin der Dynamik hinterher, der Meldeverzug verschlimmert's", schrieb Braun am Freitag bei Twitter.

Eine wesentliche Rolle spielt der Hospitalisierungswert seit der Bund-Länder-Beratung Mitte November. Bei Überschreitung der Schwellen 3, 6 und 9 in den Bundesländern können jeweils schärfere Maßnahmen verhängt werden; dies gilt auch weiter.

Braun wies darauf hin, dass daraus aber nicht die Notwendigkeit ersichtlich wird, nicht mehr adäquat behandelbare Patienten in andere Bundesländer zu verlegen. "Unser Eskalationswert liegt bei einer HI von 9. Sachsen meldet 5,8 und Bayern 7,8; beide Länder müssen bereits verlegen. Thüringen hat ein Drittel weniger Infektionsgeschehen als Sachsen und meldet 20,2. Schlussfolgerung: Die Neuinfektionsinzidenz ist der beste Maßstab."

Bei ihrer jüngsten Beratung am Donnerstag führten die Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen mit der scheidenden Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem voraussichtlichen Nachfolger Olaf Scholz (SPD) nun wieder die bereits früher maßgebliche Sieben-Tage-Inzidenz als Schwellenwert ein, also die Neuerkrankungen je 100.000 Einwohner und Woche: So sollen ab 350 Clubs und Diskotheken geschlossen werden.

Fall der Omikron-Virusvariante in Niedersachsen nachgewiesen

14:35 Uhr: In Niedersachsen ist der erste Fall der neuen Omikron-Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Eine Sequenzierung nach einem Verdachtsfall habe ergeben, dass es sich um eine Infektion mit der Omikron-Variante B.1.1.529 handele, teilte das Landesgesundheitsamt (NLGA) am Freitag in Hannover mit. Der erste Verdachtsfall im Land war am Montag bekanntgeworden.

Nach einem Aufenthalt in Südafrika bestand laut Gesundheitsministerium bei einem Mann aus dem Landkreis Wolfenbüttel der begründete Verdacht, dass er mit dieser Variante infiziert sein könnte. Nach der Afrika-Reise traten demnach in der vergangenen Woche bei dem Mann Erkältungssymptome auf. Sowohl ein Schnelltest als auch ein PCR-Test hatte den Angaben zufolge zuvor eine Infektion mit SarsCov 2 bestätigt.

Die zuerst im südlichen Afrika nachgewiesene Variante B.1.1.529 wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "besorgniserregend" eingestuft. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass die Variante die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte. Welche genauen Auswirkungen die Variante hat, steht aber noch nicht fest.

Berliner Senat beschließt verschärfte Corona-Regeln

14:16 Uhr: Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte. Demnach reduziert sich die Teilnehmerzahl bei privaten Treffen, sobald ein Umgeimpfter dabei ist, auf zwei Haushalte. Auch eine niedrigere Obergrenze bei Großveranstaltungen wurde beschlossen. Im Freien sind dann nur noch höchstens 5000 Teilnehmende, in geschlossenen Räumen 2500 erlaubt.

Dies sei "nochmal eine deutlichen Reduzierung" im Vergleich zu der beim Bund-Länder-Treffen beschlossen Obergrenze, erklärte Müller. Damit sollten auch die Kontakte im Umfeld solcher Veranstaltungen, also zum Beispiel im Nahverkehr, reduziert werden.

Auch sogenannte Tanzveranstaltungen sind ab kommender Woche untersagt. Neu beschlossen wurde zudem eine ergänzende 3G-Regel für den öffentlichen Nahverkehr, nach der die Maskenpflicht dann auch zusätzlich auf Bahnsteigen gilt.

Es hätten nur wenige Dinge angepasst werden müssen, sagte Müller. Viele der von der Ministerpräsidentenrunde beschlossenen Maßnahmen seien in Berlin schon früher umgesetzt worden. Er habe mit den Neuregelungen "die Hoffnung, dass wir gut durch die Winterzeit kommen."

Razzien wegen gefälschter Impfpässe in Hessen und Baden-Württemberg

13:36 Uhr: In Hessen und Baden-Württemberg sind Ermittler unabhängig voneinander mit Razzien gegen das Fälschen von Impfpässen vorgegangen. Wie die Polizei im hessischen Homberg am Freitag mitteilte, wird dort in drei Fällen gegen zwei Frauen und einen Mann ermittelt. Die Verdächtigen sollen die Dokumente gefälscht und benutzt haben. Bei der Razzia in insgesamt vier Wohnungen in Nordhessen am Mittwoch sei eine Vielzahl von gefälschten Impfpässen beschlagnahmt worden.

In Baden-Württemberg wurden bei einer Razzia Blankopässe, Stempel und Etiketten mit Chargennummern beschlagnahmt. Sechs Verdächtige sollen die gefälschten Dokumente hergestellt und in Umlauf gebracht haben, wie die Polizei in Aalen am Freitag mitteilte. Seit einer Gesetzesänderung Ende November ist die Herstellung, Verbreitung und Verwendung von gefälschten Impfpässen eine Straftat.

Bei WHO bislang keine Todesfälle durch Omikron-Infektion gemeldet

13:21 Uhr: Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bislang keine Todesfälle infolge einer Infektion mit der Coronavirus-Variante Omikron gemeldet worden. Das teilte WHO-Sprecher Christian Lindmeier am Freitag in Genf mit. Die WHO sammelt demnach die Daten über die Verbreitung der neuen Coronavirus-Variante und wertet sie aus. Er habe aber "noch keine Berichte über Todesfälle im Zusammenhang mit Omikron gesehen", fügte Lindmeier hinzu.

"Sämtliche Erkenntnisse" zur Ausbreitung von Omikron würden von der WHO gesammelt, betonte der WHO-Sprecher. Dies werde dazu führen, dass sich das Wissen mit der Zeit erweitere, vor allem wenn die betroffenen Länder gezielt nach der Omikron-Variante suchten. So werde es eine Ansammlung von Wissen, aber "hoffentlich nicht über Todesfälle" geben.

Die neue Variante war vor gut einer Woche erstmals in Südafrika entdeckt worden. Mittlerweile wurde sie in rund zwei Dutzend Ländern nachgewiesen, darunter Deutschland. Omikron weist im Vergleich zum bisher gängigen Coronavirus 32 Mutationen auf, so dass zu befürchten ist, dass die Variante leichter übertragbar ist.

Die WHO schätzte die Wahrscheinlichkeit, dass sich Omikron weltweit ausbreitet als "erhöht" ein. Sie hat die Variante bereits als "besorgniserregend" eingestuft und das Risiko durch Omikron als "sehr hoch" eingeschätzt.

Mann in Italien hält Gesundheitspersonal bei Corona-Impfung Arm-Attrappe hin

13:18 Uhr: Einen Original-Corona-Impfnachweis bekommen, aber dafür nicht den eigenen Arm hinhalten - das hat ein Mann in Italien versucht. Wie die Behörden am Freitag mitteilten, hielt der um die 50 Jahre alte Mann in Biella im Nordwesten des Landes dem Gesundheitspersonal für die Impfspritze eine Arm-Attrappe hin. Der Silikon-Arm hatte zwar eine realistische Hautfarbe, das Gesundheitspersonal ließ sich jedoch nicht täuschen. Der Fall wurde der Polizei gemeldet.

"Der Fall grenzt an Lächerlichkeit, wenn wir hier nicht von einer Tat von enormer Tragweite sprechen würden", urteilte der Regierungschef der Region Piemont, Alberto Cirio, im Online-Netzwerk Facebook. Der Betrugsversuch sei "inakzeptabel angesichts der Opfer, die unsere gesamte Gemeinschaft während der Pandemie in Form von Menschenleben, sozialen und wirtschaftlichen Kosten bezahlt hat".

In Italien, das von der ersten Corona-Welle hart getroffen worden war, treten am Montag verschärfte Restriktionen für Menschen in Kraft, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind. Voraussetzung für den Besuch von Innenräumen von Restaurants, Museen, Kinos, Theatern und Sportveranstaltungen ist dann nicht mehr der "grüne Pass", der eine Corona-Impfung, eine überstandene COVID-19-Erkrankung oder einen aktuellen negativen Corona-Test belegt, sondern der "Super grüne Pass", der nur Geimpften oder Genesenen ausgestellt wird. Der bisherige grüne Pass ist dann nur noch für das Aufsuchen des Arbeitsplatzes einsetzbar.

Polen und die Schweiz werden zu Corona-Hochrisikogebieten

12:37 Uhr: Wegen hoher Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung ab Sonntag Polen und die Schweiz als Hochrisikogebiete ein. Das gab das Robert-Koch-Institut am Freitag bekannt. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.

In Polen hat das Gesundheitsministerium trotz hoher Corona-Zahlen vorsichtigen Optimismus geäußert. "Wir befinden uns auf dem Höhepunkt der vierten Corona-Welle", sagte der Ministeriumssprecher. Er erwarte eine baldige Trendumkehr zu sinkenden Infektionszahlen. In einzelnen Regionen wie der Wojewodschaft Karpatenvorland im Südosten Polens sei diese Trendumkehr bereits eingetreten.

Corona, Medikament, Molnupiravir, Merck, Pille

US-Arzneimittelbehörde empfiehlt Zulassung des Corona-Medikaments Molnupiravir

Die US-Arzneimittelbehörde empfiehlt die Zulassung des umstrittenen Medikaments Molnupiravir der Firma Merck. Die Zulassung müsse jedoch an Bedingungen geknüpft sein. Laut Hersteller helfe Molnupiravir Patientinnen und Patienten auch bei einer Infektion mit der neuen Coronavirus-Variante Omikron.

Triage hat offiziell begonnen: Dramatische Corona-Lage in der Slowakei

12:28 Uhr: Die Corona-Lage in der Slowakei ist düster. Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 1.342,8 (Stand: 3. Dezember 2021) liegt das Land laut "corona-in-zahlen.de" aktuell auf Platz drei in der Liste mit den höchsten Inzidenzen weltweit. Gleichzeitig hat die Slowakei eine sehr niedrige Impfquote, erst 43 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sind vollständig geimpft.

Die Regierung hat bereits einen zweiwöchigen Lockdown angeordnet, die Lage in den Krankenhäusern ist dramatisch. So dramatisch, dass das Land nun offiziell mit COVID-Triage begonnen hat, wie ARD-Korrespondent Danko Handrick am Donnerstag via Twitter mitteilte. "Plätze am Lungenventilator werden nach einheitlichem Punktesystem vergeben", erklärt Handrick in seinem Tweet. Derzeit seien 3.400 COVID-Patienten im Krankenhaus - die Maximalkapazität liege bei lediglich 3.000.

Wie "br.de" berichtet, sei es nicht mehr möglich, Patienten in andere Kliniken zu verlegen. "Nicht im dunkelsten Traum ist mir eingefallen, dass wir eines Tages so eine Halb-Kriegssituation im Zivilleben erleben", zitiert das Portal den Chefarzt der Intensivmedizin-Abteilung in Trencin, Tomas Sulik. "Das, was jetzt geschieht und uns in nächster Zeit erwartet, ist eine humanitäre Katastrophe."

Der medizinische Begriff "Triage" (aus dem Französischen: "Auswahl") stammt aus der Katastrophenmedizin. Er bezeichnet Verfahren, bei denen im Falle unzureichender medizinischer Ressourcen die Patienten und Patientinnen nach Behandlungspriorität sortiert werden.

Lesen Sie dazu auch: Letzter Ausweg Triage: Die dramatische Entscheidung über Leben und Tod

Söder: Fußballspiele in Bayern ab Samstag ohne Zuschauer

12:22 Uhr: Fußballspiele in Bayern werden vorerst ohne Zuschauer stattfinden. Das bayerische Kabinett beschloss am Freitag inmitten der vierten Corona-Welle eine entsprechende Verschärfung der Maßnahmen. Die neuen Beschlüsse gelten bereits ab diesem Samstag und betreffen den gesamten "Profisport für überregionale Ligen", wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf der anschließenden Pressekonferenz verkündete.

Die Heimspiele von Bundesligist FC Augsburg gegen den VfL Bochum sowie des Zweitligisten 1. FC Nürnberg gegen Holstein Kiel müssen am Samstag somit vor leeren Rängen stattfinden. Bis wann die Regelung gilt, sagte Söder zunächst nicht.

Bundesregierung und Länderchefs hatten sich am Donnerstag darauf geeinigt, dass maximal 50 Prozent der Kapazität genutzt werden dürfen. Im Freien dürfen es höchstens 15.000 Zuschauer sein, in Sporthallen bis zu 5.000 Zuschauer. In Regionen mit sehr hohen Infektionszahlen sollen große Veranstaltungen sogar abgesagt oder im Sport zumindest Geisterspiele durchgesetzt werden.

Wieler erwartet mehr Corona-Ansteckungen durch Omikron- als durch Delta-Variante

11:57 Uhr: Der RKI-Präsident Lothar Wieler erwartet durch die Omikron-Variante des Coronavirus mehr Ansteckungen als durch die derzeit dominierende Delta-Variante. Omikron könnte "noch ansteckender sein und auch Geimpfte und Genesene leichter infizieren", sagte Wieler am Freitag in Berlin vor Journalisten.

Für das RKI sei die Gefährlichkeit von Omikron noch nicht genau einzuschätzen, dennoch müsse sich auf mehr Ansteckungen eingestellt werden, fügte er hinzu.

Dringender Verdacht auf Omikron-Variante in Sachsen

11:44 Uhr: Auch in Sachsen gibt es aller Wahrscheinlichkeit nach einen Fall der neuen Coronavirus-Variante Omikron. "Es ist ein dringender Verdacht", sagte eine Sprecherin der Uniklinik Leipzig am Dienstagnachmittag. Anders als von der Stadt Leipzig am Dienstagvormittag bekanntgegeben, sei der Fall aber noch nicht endgültig durch eine Gesamtgenomsequenzierung bestätigt. Über den Verdacht hatte die Chefin des Gesundheitsamtes, Regine Krause-Döring, bereits am Vortag berichtet. Betroffen ist demnach ein 37 Jahre alter Mann, der weder im Ausland war noch Kontakt zu einem Menschen hatte, der sich im Ausland befand.

Mittlerweile sind in etlichen Ländern - darunter auch Deutschland - Fälle der Variante aufgetaucht.

Schalke-Trainer Grammozis positiv auf Corona getestet

10:45 Uhr: Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 43-Jährige befindet sich in häuslicher Isolation, wie der Zweitligist am Freitag mitteilte. Grammozis hatte in dieser Woche wegen erkältungsähnlicher Symptome bereits die komplette Trainingswoche seiner Mannschaft verpasst. Vor dem positiven Abstrich, der am Donnerstag erfolgte, hatte es sowohl positive als auch negative Befunde gegeben. Grammozis hat laut dem FC Schalke 04 seit dem 5:2-Heimsieg am vergangenen Samstag gegen den SV Sandhausen keinen Kontakt mehr zur Mannschaft gehabt.

Spahn rechtfertigt umfassende Beschränkungen für Ungeimpfte

10:38 Uhr: Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die beschlossenen weitreichenden Corona-Beschränkungen für Ungeimpfte im Advent gerechtfertigt. "Wären alle erwachsenen Deutschen geimpft, steckten wir nicht in dieser schwierigen Lage", sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin mit Blick auf deutlich höhere Anteile Ungeimpfter an Infizierten und Intensivpatienten. Die Bund-Länder-Beschlüsse zu schärferen Maßnahmen machten deutlich: "Deutschland nimmt die Lage ernst." Diese Entscheidungen seien spät gekommen, aber immerhin getroffen. Sie müssten nun umgesetzt werden.

Selbst wenn die Maßnahmen schon morgen volle Wirkung zeigten, würden die Klinikbelastungen aber ansteigen, sagte Spahn. Deutschland werde die Zahl von mehr als 5.000 Corona-Patienten auf den Intensivstationen in den nächsten Tagen und Wochen deutlich übersteigen. Die Lage werde "rund um Weihnachten ihren traurigen Höhepunkt erreichen".

Spahn sagte, er bitte jeden einzelnen: "Helfen Sie mit, weiteres Leid zu verhindern." Alle Bürger sollten Auflagen einhalten und Kontakte reduzieren. Es gehe auch nicht darum, jede Regel auszureizen. Die Impfkampagne nehme wieder deutlich Fahrt auf und nähere sich täglichen Rekordzahlen des Frühsommers. Spahn betonte, dass für das Ziel von bis zu 30 Millionen Impfungen bis zum Jahresende genug Impfstoff verfügbar ist.

Corona-Inzidenz in Sachsen steigt - weiter bundesweiter Hotspot

10:25 Uhr: Die Corona-Inzidenz in Sachsen ist wieder gestiegen. Das Robert-Koch-Institut gab die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen am Freitag mit 1.224,7 an. Am Donnerstag lag der Wert bei 1.180,1, am Mittwoch bei 1.209,4. Der Freistaat bleibt somit den RKI-Daten zufolge mit Abstand der Corona-Hotspot Deutschlands - gefolgt von Thüringen (1.013,6) und Sachsen-Anhalt (757,2)

Fast alle Kreise und Städte in Sachsen lagen mit ihren Inzidenzen laut RKI am Freitag über der 1.000er-Schwelle. Lediglich die Landkreise Nordsachsen (992,2), Zwickau (962,1) und der Vogtlandkreis (961,1) sowie die Stadt Leipzig (696,9) bewegten sich noch darunter. Die höchste bundesweite Inzidenz hat den Angaben zufolge der Landkreis Mittelsachsen (2.062,5).

Seit Beginn der Pandemie sind im Freistaat laut RKI 524.645 COVID-19-Fälle und 11.147 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gemeldet worden. Am Freitag kamen 11.576 Infektionen dazu und 68 weitere Menschen starben an oder mit dem Virus.

Ex-Corona-Hotspot Ischgl startet in Skisaison - Auftakt im Lockdown

10:27 Uhr: Bei strahlendem Sonnenschein und mit frischem Neuschnee ist die österreichische Wintersportgemeinde Ischgl am Freitag in die Saison gestartet. An den Liften in dem Tiroler Ort, von dessen Après-Ski-Szene aus sich das Coronavirus Anfang 2020 über Österreichs Grenzen in viele Länder Europas verbreitet hatte, herrschte kaum Betrieb. Rund 150 Skifahrer stiegen am Morgen in der ersten halben Stunde in die frisch desinfizierten Kabinen der Silvrettaseilbahn - an schönen Tagen seien es sonst fast zehn Mal so viele gewesen, sagte Günther Zangerl, Vorstand der Silvrettaseilbahn.

Unter den Gästen waren viele Einheimische. Hotels und Gastronomie sind wegen des landesweiten Lockdowns geschlossen.

Ischgl hat nach seinem unrühmlichen Debüt 2020 als Corona-Hotspot strikte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Die Lifte dürfen nur Geimpfte oder Genesene nutzen, die Nachweise werden zwei Mal kontrolliert. Zudem hatte die Gemeinde schon vor dem Lockdown ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen erlassen. Der Ort setze stärker auf das Naturerlebnis und das länderübergreifende Skigebiet mit dem schweizerischen Samnaun mit 239 Pistenkilometern, hieß es.

Testpflicht auch für Geimpfte in Restaurants in Baden-Württemberg

09:55 Uhr: Auch Geimpfte und Genesene müssen in Baden-Württemberg künftig für den Restaurantbesuch einen negativen Corona-Test vorweisen. Für die Gastronomie gelte künftig die Regel 2G plus, wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Regierungskreisen erfuhr. Dies soll am Samstag in Kraft treten.

Umfrage zeigt: Mehrheit für Impfpflicht und Verschärfung der Regeln

09:20 Uhr: Angesichts drastisch steigender Infektionszahlen unterstützt die Mehrheit der Deutschen eine Verschärfung der Corona-Regeln. Im neuen ARD-"Deutschlandtrend" gaben sechs von zehn Befragten an, ihnen gingen die bestehenden Corona-Maßnahmen nicht weit genug, wie der WDR am Donnerstag mitteilte. Der Anteil lag demnach so hoch wie noch nie seit Ausbruch der Pandemie.

Nur jeder Fünfte - 20 Prozent - bezeichnete die geltenden Corona-Regularien als weiterhin angemessen, während sie mit 17 Prozent für jeden sechsten Befragten zu weit gehen.

Die Sorge, sich selbst mit dem Corona-Virus anzustecken, stieg im Vergleich zur vorherigen Erhebung im November und bewegt derzeit mit 33 Prozent jeden Dritten. Größere Sorgen als die eigene Infektion bereiten den Deutschen aber weiterhin mögliche Ansteckungen bei bislang ungeimpften Kindern - 57 Prozent äußerten sich so. 73 Prozent der Befragten treibt zudem die Sorge um schwere Krankheitsverläufe bei älteren Infizierten um.

Für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht für Erwachsene sprachen sich 71 Prozent aus - das sind 14 Prozentpunkte mehr als im November. Zuspruch findet demnach eine allgemeine Impfpflicht in den Reihen aller Parteianhängerschaften mit Ausnahme der AfD.

Für die Erhebung hatte das Meinungsforschungsunternehmen Infratest dimap 1.316 Wahlberechtigte von Montag bis Mittwoch dieser Woche befragt - also vor den jüngsten Beschlüssen von Bund und Ländern zur Verschärfung der Corona-Eindämmungsmaßnahmen. Die statistische Fehlertoleranz wurde mit zwei bis drei Prozentpunkten angegeben.

Südafrikanische Wissenschaftler: Kleinkinder nicht vor Omikron gefeit

09:05 Uhr: Die neue Coronavirus-Variante Omikron überrascht Wissenschaftler in Südafrika durch eine zunehmende Infektion auch von jungen Kindern. "Es gibt eine Zunahme bei Krankenhauseinlieferungen von Kindern der Altersgruppe bis fünf Jahre", sagte die Wissenschaftlerin Michelle Groome vom Nationalen Institut für übertragbare Krankheiten NICD am Freitag. Das unterscheide die in Südafrika beginnende vierte Infektionswellen von früheren derartigen Phasen. Es sei aber noch zu früh, aus den bisher vorhandenen Daten wissenschaftlich fundierte Schlüsse zu ziehen.

Allein im Großraum um die Hauptstadt Pretoria (Tshwane-Metropole) habe es in den vergangenen zwei Wochen rund 100 Hospitalisierungen junger Kinder gegeben. Nach der Altersgruppe der über 60-Jährigen stellten junge Kinder dort nun die zweitgrößte Gruppe.

"Wir haben einen Anstieg der Krankenhauseinlieferungen bei unter Fünfjährigen beobachtet", bestätigte am Freitag auch Ramphelane Morewane vom südafrikanischen Gesundheitsministerium. Bei all diesen jungen Patienten seien die Eltern nicht geimpft gewesen, sagte die NICD-Medizinerin Waasila Jassat. Sie schloss nicht aus, dass Kleinkinder nun für das Virus empfänglicher seien als zuvor. Der Kap-Staat bereitet sich angesichts rasant steigender Fallzahlen nun auf die vierte Infektionswelle vor.

Laut Gesundheitsminister Joe Phaahla gibt es trotz zunehmender Behandlungen im Krankenhaus aber noch keine Engpässe in den Kliniken.

Epidemiologe Grundmann: Impfung besser als Lockdown

08:53 Uhr: Der Freiburger Infektionsepidemiologe Hajo Grundmann mahnt angesichts verstärkter Forderungen nach einem Lockdown zur Vorsicht. "Weder ein Lockdown noch Kontaktbeschränkungen werden uns auf Dauer weiterhelfen, das kann nur die Impfung", sagte der medizinische Leiter des Instituts für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Freiburg in einem Interview mit der "Badischen Zeitung" (BZ/Freitag). Zwar würden durch einen Lockdown die Zahlen schnell zusammenbrechen und man hätte wieder Platz in den Kliniken. Dafür gäbe es aber wieder Menschen in Kurzarbeit sowie in Arbeitslosigkeit und es drohten Insolvenzen.

Mit der 2G-Regelung gebe es bereits einen Quasi-Lockdown für Ungeimpfte. "Diesen bestehenden Maßnahmen muss man etwas Zeit geben und sich anschauen, wie sich das entwickelt. Einen solchen vorsichtigen Weg würde ich derzeit noch für sinnvoll halten." Die Impfung kann man ihm zufolge nicht hoch genug bewerten. "Sie ist das Einzige, was uns aus dieser Katastrophe herausführen kann. Sonst bleibt das ein Schrecken ohne Ende und wir hangeln uns von einem Lockdown zum nächsten, das könnte noch Jahre so weitergehen."

Nach Einschätzung Grundmanns ist der vorläufige Höhepunkt der vierten Welle erreicht. "Der Grund dafür scheint mir, dass die Besorgnis bei der Bevölkerung angekommen ist." Die beschlossenen Kontaktreduzierungen würden helfen, die Corona-Zahlen zu senken. "Wenn wir nun keine neue Variante hinzukriegen, wird die Erholung der Infektionszahlen bald spürbar werden", so der Epidemiologe. Auf den Intensivstationen rechnet er aber noch bis zur dritten oder vierten Dezemberwoche mit einer zunehmenden Eskalation.

NFL-Profi Brown für gefälschten Impfausweis drei Spiele gesperrt

07:58 Uhr: Football-Profi Antonio Brown ist von der amerikanischen Liga NFL für drei Spiele gesperrt worden. Der Wide Receiver der Tampa Bay Buccaneers hat gegen die Corona-Vorschriften der Liga verstoßen, da sich Brown ihren Angaben zufolge einen gefälschten Impfausweis besorgt hatte. Neben Brown sind einer Mitteilung vom Donnerstag (Ortszeit) zufolge auch dessen Teamkollege Mike Edwards sowie der vertragslose John Franklin III. für den gleichen Verstoß für drei Spiele gesperrt worden.

US-Medienberichten zufolge habe ein ehemaliger Koch Browns angegeben, dass sich der Buccaneers-Spieler während der Saisonvorbereitung einen gefälschten Impfausweis zugelegt habe. Brown hatte sich kurz darauf dafür entschieden, sich doch gegen das Coronavirus impfen zu lassen.

Nach abgesessener Sperre darf Brown am 26. Dezember wieder für die Buccaneers auflaufen. Derzeit ist der Wide Receiver auf Grund einer Knöchelverletzung eh nicht einsatzfähig.

Nach negativen Corona-Tests: LeBron James wieder einsatzfähig

07:08 Uhr: LeBron James darf nach zwei negativen PCR-Tests wieder für die Los Angeles Lakers auflaufen. Der Basketball-Star stand kurze Zeit auf der Corona-Liste der nordamerikanischen Liga NBA und hatte die Partie gegen die Sacramento Kings verpasst.

Nach einem positiven Testergebnis am vergangenen Montag war James gemäß des Gesundheits- und Sicherheitsreglements der NBA auf die Corona-Liste gesetzt worden. Es folgten weitere unklare Tests, ehe mit den nun negativen PCR-Tests eine Infektion ausgeschlossen worden ist. James hatte vor der Saison erklärt, dass er gegen das Coronavirus geimpft ist.

James hatte durch das Fehlen gegen Sacramento sein zwölftes Spiel in dieser Saison verpasst: zehn wegen Verletzungen, eines auf Grund einer Sperre. Die Lakers haben fünf der zwölf Begegnungen ohne James verloren, mit dem 36-Jährigen im Kader hat das Team aus Los Angeles sieben von elf Partien gewonnen.

James ist damit für das nächste Spiel der Lakers wieder einsatzfähig: Am Freitagabend (Ortszeit) kommt es zum Stadtduell mit den Clippers.

RKI registriert 74.352 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 442,1

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist nach einem leichten Rückgang an den drei Tagen zuvor nun wieder gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 442,1 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 439,2 gelegen, vor einer Woche bei 438,2 (Vormonat: 169,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 74.352 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:00 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 76.414 Ansteckungen.

Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher. Auch dem RKI fällt die Beurteilung der Lage schwer. Der gebremste Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz könne "einerseits ein erster Hinweis auf eine sich leicht abschwächende Dynamik im Transmissionsgeschehen aufgrund der deutlich intensivierten Maßnahmen zur Kontaktreduzierung sein", heißt es im RKI-Wochenbericht von Donnerstagabend. Allerdings könnte die Entwicklung "regional auch auf die zunehmend überlasteten Kapazitäten im Öffentlichen Gesundheitsdienst und die erschöpften Laborkapazitäten zurückzuführen sein", vermutet das Institut.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 390 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 357 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.051.560 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 5,47 an (Mittwoch: mit 5,61). Der Wert spielt eine wesentliche Rolle für die Beurteilung des Infektionsgeschehens. Bei Überschreitung der Grenzwerte 3, 6 und 9 in den Bundesländern können dort jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Freitag mit 5.023.200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 102.568.

Mittelstandsverband für 2G-Regel in Betrieben

04:15 Uhr: Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hat zur Eindämmung der Corona-Pandemie eine 2G-Regel in Betrieben gefordert. "Das ist leichter zu kontrollieren und kostengünstiger als die 3G-Regel", sagte Bundesgeschäftsführer Markus Jerger der Deutschen Presse-Agentur. "Es würde bedeuten, dass nur wer geimpft oder genesen ist, seinen Arbeitsplatz betreten darf." Vor mehr als einer Woche war die 3G-Regel am Arbeitsplatz in Kraft getreten: Arbeitgeber dürfen Beschäftigten nur Zugang zu Betrieben gewähren, wenn diese geimpft, genesen oder getestet sind.

Jerger sagte, Bund und Länder hätten mit ihren Beschlüssen am Donnerstag angemessen auf die dramatische Corona-Lage reagiert. "Die Politik hat geliefert." Dazu gehöre die Ausweitung der 2G-Regelung auf den Einzelhandel. Allerdings müsse nun Unternehmen, zum Beispiel in Hotellerie und Gastgewerbe, die bereits einem regionalen Lockdown unterliegen, unbürokratisch und schnell geholfen werden.

Der Einzelhandel selbst sieht das anders und kritisierte die 2G-Vorschrift für Geschäfte. "Maskenpflicht und Hygienekonzepte funktionieren, das Einkaufen ist sicher. 2G im Handel macht es den Nicht-Lebensmittelhändlern in ihrer umsatzstärksten Phase unnötig schwer, einen versöhnlichen Jahresausklang in einem durch Corona und große Herausforderungen geprägten Jahr zu finden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland, Stefan Genth, der "Rheinischen Post" (Freitag). "Aufgrund der unvermeidlichen Schlangen vor der Kontrolle der Kundinnen und Kunden im Handel wird die Kundenfrequenz sinken", fügte er hinzu.

Der Mittelstandsverbund kritisierte die von Bund und Ländern beschlossenen bundesweiten Ausweitung der 2G-Regel im Einzelhandel ebenso. "Abgesehen davon, dass die konsequente Umsetzung der 2G-Regelung nur schwierig zu realisieren und schon gar nicht umfassend zu kontrollieren sein wird, sind auch Geimpfte nicht davon ausgenommen, Virentragende zu sein", heißt es in einem Brief an den voraussichtlich künftigen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der der dpa vorliegt.

"So schwer es persönlich auch fallen mag, Verständnis für Menschen aufzubringen, die bislang das Impfangebot nicht angenommen haben, so muss man ihnen dennoch zunächst die Chance im Rahmen einer Übergangsfrist geben, den geänderten Bedingungen folgend, die Impfung nachzuholen." Der Mittelstandsverbund verlangte, die Impfangebote deutlich auszuweiten. Die Organisation vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 230.000 mittelständischen Unternehmen, die in rund 310 Verbundgruppen organisiert sind. Dazu zählen etwa Edeka, Rewe, Intersport und Hagebau.

Epidemiologe lobt Bund-Länder-Beschlüsse - aber Umsetzung schwierig

03:30 Uhr: Der Epidemiologe Hajo Zeeb sieht die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde vom Donnerstag insgesamt positiv. Einige seien jedoch schwer umzusetzen, sagte der Forscher vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen. "Es ist fraglich, wie die Kontaktbeschränkungen von Ungeimpften durchgesetzt und kontrolliert werden können." Auch beim Impfen sei nun viel zu tun.

"Mit den Beschlüssen werden wir noch etwa drei bis vier Wochen einen Anstieg in den Kliniken und auf den Intensivstationen haben", meinte Zeeb. Auch die Inzidenz werde noch einige Zeit steigen. "Die Welle wird nicht so schnell aufhören." Es sei jedoch nicht abzusehen, wie sich die Menschen verhalten. Viele hielten sich schon an die Maßnahmen, sobald sie bekannt seien. Wann sie tatsächlich umgesetzt werden, war zunächst noch nicht klar.

"Den Beschluss, die 2G-Regel noch weiter zu verbreiten und konsequent zu erhöhen, halte ich für sehr bedeutend", sagte Zeeb. Laut Beschluss soll etwa der Zutritt zu Geschäften, Restaurants, Kinos und Theater generell auf Geimpfte und Genesene beschränkt werden. Zusätzlich können auch noch Tests vorgeschrieben werden (2G plus). Ausgenommen sind Läden des täglichen Bedarfs wie etwa Supermärkte.

Dringend nötig sei es auch, dass wie beschlossen nun auch Apotheker, Pflegekräfte und Zahnärzte impfen dürfen. "Wenn wir weiter eine Million Menschen am Tag impfen, dann haben wir bis 24. Dezember erst rund 20 Millionen", sagte Zeeb. Der derzeitige Anstieg der täglichen Impfzahl sei gut, sie müsse aber weiter steigen.

"Die Zahl der Impfungen muss auf rund 1,5 Millionen pro Tag hochgehen, um 30 Millionen zu erreichen", sagte Zeeb. Der voraussichtlich künftige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte 30 Millionen weitere Corona-Impfungen bis Weihnachten als Ziel für Deutschlands Impfkampagne ausgegeben. "Dazu muss natürlich auch genügend Impfstoff zur Verfügung sein", betonte Zeeb. Dem Bund-Länder-Beschluss zufolge soll jeder, der eine Erstimpfung und "fristgerecht" seine Zweit- oder Booster-Impfung bekommen möchte, diese bis Weihnachten erhalten können.

"Insgesamt finde ich die Beschlüsse gut", sagte Zeeb. "Es gibt föderale Mindestmaßnahmen für alle, und die sehr stark betroffenen Länder können noch mehr tun."

Herrmann: Kampf gegen Corona-Sünder wichtiger als gegen Falschparker

02:30 Uhr: Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hält den Kampf gegen Corona-Verstöße derzeit für wichtiger als den Einsatz gegen Raser und Falschparker. Man müsse dafür sorgen, dass das, was etwa auf der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag beschlossen wurde, nun auch tatsächlich befolgt werde, sagte er der dpa am Rande der Innenministerkonferenz in Stuttgart. "Es gibt eine kleine Minderheit, die meint, man könne das missachten. Da muss die Polizei einschreiten."

Die Einhaltung der Corona-Vorschriften habe nun Priorität. "Das ist im Moment einfach wichtiger, als Parkverstöße oder überhöhte Geschwindigkeit zu kontrollieren", sagte er. "Die höchste Gefahr geht von Corona aus, da muss die Polizei eine Priorität setzen."

Herrmann spricht auf der Innenministerkonferenz für die unionsgeführten Länder.

RKI: Bislang vier erwiesene Omikron-Fälle - PCR-Tests priorisieren

01:10 Uhr: Aufgrund der angespannten Situation in den Corona-Laboren empfiehlt das RKI einen zurückhaltenderen Einsatz von PCR-Tests. "In einigen Regionen befinden sich Labore an den Grenzen ihrer Auslastung. Daher ist eine Priorisierung des Einsatzes von PCR-Tests gemäß der Nationalen Teststrategie aktuell geboten", schreibt das RKI in seinem Wochenbericht von Donnerstagabend. So sollten PCR-Testungen "unter dem Aspekt der regional verfügbaren PCR-Kapazitäten entsprechend kritisch geprüft werden".

Bislang sind in Deutschland nach RKI-Angaben vier Fälle der Omikron-Variante durch Genomsequenzierung bestätigt. Bei diesen vier Fällen handele es sich um Reiserückkehrer aus Südafrika. Das Land hatte Mitte vergangener Woche über die Variante informiert. Die vier Menschen seien allesamt geimpft, keiner von ihnen musste bislang zur Behandlung ins Krankenhaus, wie das RKI mitteilte. Alle zeigten nur milde Symptome. Die Angaben beziehen sich laut RKI auf Vorabinformationen, die bis Mittwoch (1.12.) übermittelt wurden.

Divi-Präsident fordert schärfere Kontaktbeschränkungen

00:01 Uhr: Der Präsident der Intensivmediziner-Vereinigung Divi, Gernot Marx, fordert in der Corona-Pandemie schärfere Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte. "Wir brauchen deutliche Kontaktbeschränkungen, aktuell tatsächlich am besten für alle", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Über die neue Virusvariante wissen wir einfach noch nicht genug. Wir können nicht ausschließen, dass die Impfstoffe vermindert wirken", sagte er mit Blick auf die Omikron-Variante. "Wegen dieses Nicht-Wissens ist zwingend notwendig, besonders vorsichtig zu sein."

Zum Brechen der vierten Corona-Welle in Deutschland hatten sich Bund und Länder am Donnerstag auf bundesweit deutlich schärfere Vorgaben und Einschränkungen geeinigt. Diese reichen von erheblichen Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte und Nicht-Genesene bis hin zu 2G-Regelungen für den Besuch von Restaurants, Kinos, Theatern und anderen Freizeiteinrichtungen. Marx sagte dem RND: "Es ist wichtig und richtig, dass nun bundeseinheitliche Maßnahmen und Grenzwerte beschlossen worden sind. Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass einheitliche Maßnahmen am effektivsten wirken."

Der Verkauf von Böllern und Feuerwerk zu Silvester wird in diesem Jahr - wie schon im vergangenen - verboten sein. Auf besonders publikumsträchtigen Plätzen soll es zudem ein Feuerwerksverbot geben. Marx hält das für die richtige Entscheidung. "Am Silvesterabend und beim Böllern auf der Straße kommen viele Menschen miteinander in Kontakt", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. "Darauf sollte dieses Jahr verzichtet werden, um die Infektionszahlen nicht noch weiter nach oben zu treiben." Für Notfallmediziner in den Notaufnahmen sei Silvester ohne Feuerwerk ebenfalls eine Entlastung, weil viele Menschen durch Feuerwerkskörper verletzt würden.

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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