In Virginia Beach eröffnet ein bewaffneter Einzeltäter in einem Gebäude der Stadtverwaltung das Feuer. Er erschießt mindestens zwölf Menschen. Die Polizei beschreibt den Tatort später als "Kriegsgebiet".
Bei einem erneuten Massaker in den USA hat ein Schütze in Virginia Beach im Bundesstaat Virginia mindestens zwölf Menschen getötet. Nach einem langen Schusswechsel hätten Polizisten schließlich den bewaffneten Einzeltäter erschossen, sagte der örtliche Polizeichef Jim Cervera.
Mehrere Menschen seien verletzt worden, als der Mann in einem Gebäude der Stadtverwaltung das Feuer eröffnete. Der mutmaßliche Täter sei seit langem bei der Stadt angestellt gewesen. Bürgermeister Bobby Dyer sagte am Freitagabend: "Das ist der verheerendste Tag in der Geschichte von Virginia Beach."
Wurde mutmaßlicher Täter entlassen?
Cervera sagte, vier Menschen würden in Krankenhäusern operiert. Möglicherweise gebe es noch mehr Verletzte. Der mutmaßliche Täter sei am Freitagnachmittag in das Verwaltungsgebäude eingedrungen und habe mit seiner großkalibrigen Handfeuerwaffe wahllos auf Menschen in allen drei Stockwerken des Gebäudes geschossen.
Er sei mit mehreren übergroßen Magazinen ausgerüstet gewesen. Als Polizisten eintrafen, habe der Schütze auch auf sie geschossen. Ein Polizist sei getroffen worden, seine Schutzweste habe ihm das Leben gerettet.
Der lokale Sender WAVY berichtete, bei dem mutmaßlichen Täter habe es sich um einen städtischen Angestellten gehandelt, dem am Donnerstag gekündigt worden sei. Polizeichef Cervera sagte, der Mann sei weiterhin bei der Stadt angestellt gewesen.
Er sprach von einem "verheerenden Vorfall", bei dem vieles noch unklar sei. "Wir haben wirklich mehr Fragen, als wir Antworten haben." Ihm fehlten die Worte, um einen solchen Vorfall zu beschreiben. Die örtliche Polizei werde bei den Ermittlungen von der Bundespolizei FBI unterstützt.
Tat sorgt für Entsetzen in den USA
Cervera sagte, die Ermittler untersuchten einen Tatort, der "am besten als Kriegsgebiet" beschrieben werden könne. Eine städtische Angestellte, die sich bei dem Angriff im Gebäude aufhielt, sagte WAVY, sie habe Schreie und Schüsse gehört und den Notruf angerufen.
"Wir haben uns im Büro verbarrikadiert." Sie und ihre Kollegen hätten die Tür mit einem Schreibtisch blockiert. "Wir haben nur gehofft, dass es bald vorbei sein wird." Die Frau fügte hinzu: "Ich weiß nicht, was für ein Mensch so etwas tun würde."
Die Tat sorgte für Entsetzen in den USA. In Amerika kommt es auch wegen der laxen Waffengesetze immer wieder zu tödlichen Angriffen, bei denen Täter wahllos auf Menschen schießen. So hatte etwa im Oktober 2017 ein Mann in Las Vegas das Feuer auf ein Musikfestival eröffnet und 59 Menschen getötet. Im Juni 2016 hatte ein Mann in Orlando 49 Besucher eines Schwulenclubs erschossen.
Virginias Gouverneur Ralph Northam reiste am Freitag nach Virginia Beach und bekundete den Angehörigen der Opfer sein Beileid. Northam sprach von einem "furchtbaren Tag" für Virginia. "Das ist unaussprechliche, unsinnige Gewalt." Das Weiße Haus teilte mit, US-Präsident Donald Trump sei über den Vorfall informiert worden.
Waffengewalt in den USA muss angesprochen werden
Bemühungen von Organisationen, strengere Waffengesetze zu erkämpfen, scheitern am Widerstand vor allem konservativer Politiker und der Waffenlobbyorganisation NRA. Trump hatte bei einer NRA-Veranstaltung im April betont, seine Republikaner seien die Partei, die das Recht auf Waffenbesitz schützen würden.
Mit Blick auf die Demokraten sagte er damals: "Sie werden auch Eure Waffen wegnehmen!" Er versprach den Waffenlobbyisten, das von Konservativen auf die US-Verfassung zurückgeführte Recht auf Waffenbesitz nicht anzutasten.
Der Fraktionschef der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, nannte das Massaker in Virginia am Freitag "eine weitere furchtbare Tragödie", die daran erinnere, dass Waffengewalt in den USA angesprochen werden müsse. "Das kann nicht weitergehen." (ff/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.