30 Jahre nach einem IRA-Anschlag in Belfast mit zehn Toten und Dutzenden Verletzten erinnert nun ein Mahnmal in der nordirischen Hauptstadt an die Opfer. Angehörige enthüllten am Montag eine Plakette am Anschlagsort in der Shankill Road im Westen der Stadt. Sie zeigt die neun getöteten Protestanten, darunter zwei Mädchen im Alter von 7 und 13 Jahren, sowie eine Uhr, die die Zeit des Anschlags angibt.

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An einem Gottesdienst zum Gedenken an die Bluttat nahm auch der Chef der wichtigsten protestantischen Partei DUP, Jeffrey Donaldson, teil. Die Kirchenglocke schlug neun Mal, als zur Anschlagszeit um 13.06 Uhr ein Kranz am Tatort niedergelegt wurde. Hunderte Menschen säumten die Shankill Road, die während des jahrzehntelangen Bürgerkriegs zwischen protestantischen Anhängern der Union mit Großbritannien und katholischen Befürwortern einer Vereinigung mit Irland als Zentrum militanter Loyalisten bekannt geworden war.

Der zehnte Tote war einer der beiden Attentäter der IRA. Die katholisch-republikanische Terrorgruppe wollte die Bombe während eines Treffens der protestantisch-unionistischen Ulster Defence Association (UDA) detonieren lassen, das über einem Fischgeschäft stattfinden sollte. Der Sprengsatz ging aber früher als geplant im Laden los. Aus Rache ermordeten unionistische Paramilitärs in den folgenden Tagen mehr als ein Dutzend katholische Zivilisten.  © dpa

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