Im vergangenen Jahr wurde bei einem oberösterreichischen Ex-Landesrat und dessen Familie eingebrochen. Nun stehen drei an der Tat beteiligte Männer vor Gericht. Zwei Komplizen sind weiter auf der Flucht.

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Nach einer Home Invasion bei einem oberösterreichischen Ex-Landesrat und dessen Familie müssen sich am Donnerstag drei Männer in Ried vor Gericht verantworten. Sie sollen den betagten Ex-Politiker, dessen Frau und die Tochter mit Kabelbindern gefesselt und mit einer unbekannten Flüssigkeit besprüht haben. Was in der Nacht auf den 17. Juli 2023 geschehen sei, sei "die Horrorvision von allen Hausbewohnern, die glauben, dass sie dort Schutz haben", so Staatsanwalt Alois Ebner.

Täter raubten Wertgegenstände um mehr als 90.000 Euro

Der Erstangeklagte - ein aus Kasachstan stammender 43-jähriger Deutscher - hat bereits ein langes, teils einschlägiges Vorstrafenregister: 17 Einträge finden sich in Deutschland, Spanien und Frankreich. Mit ihm stehen ein 47-jähriger Mazedonier - ebenfalls mit mehreren Vorstrafen - sowie ein bisher unbescholtener Österreicher vor Gericht. Zwei Komplizen sind nach wie vor flüchtig.

Der Österreicher soll als Tippgeber fungiert haben. Der Erst- und der Zweitangeklagte sollen die Tat dann gemeinsam mit einem noch flüchtigen Komplizen ausgeführt haben. Ein weiterer flüchtiger Mittäter soll im Auto gewartet und als Fahrer geholfen haben. Die Staatsanwaltschaft legt den Männern u.a. schweren Raub zur Last. Die Angeklagten haben demnach sämtliche Räume durchsucht und Wertgegenstände um mehr als 90.000 Euro mitgenommen. Bei der Abwehr der Täter brach sich der frühere Landespolitiker einen Mittelhandknochen, die gesamte Familie leidet nach wie vor unter den Folgen des traumatischen Ereignisses.

Zwei Angeklagte sind geständig, einer teilweise

Die Täter hätten gewusst, dass die Familie zu Hause sei, als sie sich Zutritt zu dem Haus verschafften, sagte der Staatsanwalt. Auf die Spur der Angeklagten kam man u.a. wegen einer vergessenen Taschenlampe und der Kabelbinder, aber auch aufgrund von DNA-Auswertungen. "Es ist akribischer Polizeiarbeit zu verdanken, dass sie heute hier sitzen und nicht weitere Verbrechen begangen haben", so Ebner.

Der Erst- und der Zweitangeklagte sind geständig, der Österreicher, der auch durch die Handyauswertung belastet wird, teilweise. Ihm drohen ein bis zehn Jahre Haft, den Hauptangeklagten fünf bis 15 Jahre. Der Staatsanwalt forderte bereits zu Beginn, dass man den Strafrahmen auch ausschöpfen solle. (APA/bearbeitet von aks)

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