Mehrere tausend Einkaufswagerl werden pro Jahr in Wien aus den Supermärkten entwendet. Mit Hilfe der MA 48 bekommen viele Händler ihre Metallwägen wieder zurück. Sich einen Wagen auszuborgen ist kein Kavaliersdelikt – es drohen Strafen von bis zu 2.000 Euro.

Mehr Panorama-News

Dass Einkaufswagerl vor Wohnhäusern stehen oder auf öffentlichem Gelände entsorgt werden, ist keine Seltenheit. Alleine in Wien hat die Magistratsabteilung für Abfallwirtschaft und Straßenreinigung (MA 48) im vergangenen Jahr rund 18.900 Wägen eingesammelt.

Die Wägen werden von den Beamten nach Simmering gebracht und in einer Halle zwischengelagert. Wie Ulrike Volk, Pressesprecherin der MA 48 erklärt, holen sich die Supermärkte einmal pro Woche die Wagerl zurück. Das Kostet die Firmen 5,50 Euro pro Stück.

Strafen zwischen 50 und 2.000 Euro

Wer dabei ertappt wird, dass er ein Einkaufswagerl aus einem Supermarkt mitnimmt, zahlt mindestens 50 Euro Strafe. Dafür sorgen in Wien die hauptberuflich ausgebildeten Waste-Watcher und weitere Mitarbeiter der MA 48. Die Beamten sind mit Gilets mit der Aufschrift Waste-Watcher oder auch in zivil zu unterschiedlichen Tageszeiten unterwegs. Die Beamten sind darauf spezialisiert, das Abladen von Sperrmüll zu verhindern und Bürger darauf hinzuweisen, Hundekot und Zigarettenstummel ordnungsgemäß zu entsorgen.

Grundlage dafür bietet das Wiener Reinhaltegesetz. Bei erschwerten Tatbeständen können sogar Strafen bis zu 2.000 Euro verhängt werden.

Auch wenn in deutschen Großstädten wie München oder Berlin deutlich weniger Wagerl "ausgeborgt" werden, ist die Entwicklung grundsätzlich positiv. Wurden im Jahr 2006 in Wien noch 30.150 Wagerl entwendet, war 2016 mit 18.900 ein Rückgang um 37 Prozent zu verzeichnen. (rs)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.