Die Geschichte des Lotto ist eine Geschichte des Wandels und der Anpassung. So führte der Weg von den antiken Ziehungen zum Lotto, wie wir es heute kennen.
Die Ursprünge des Lotto
Die Wurzeln des Lottospiels lassen sich bis ins antike China und das Römische Reich zurückverfolgen. Im alten China wurde ein Spiel namens "Keno" gespielt, ein Vorläufer der heutigen Lotterie. Die Einnahmen aus Keno sollen unter anderem zur Finanzierung der Großen Mauer Chinas beigetragen haben. Im Römischen Reich wurden während Festen Lose verkauft, und die Gewinne umfassten oft Sklaven oder Land, was zeigt, dass die Idee einer Lotterie als Mittel zur Geldbeschaffung schon früh genutzt wurde.
In Europa begann die Entstehung nationaler Lotterien mit Geldgewinnen unabhängig voneinander in den Niederlanden und Oberitalien im 15. und 16. Jahrhundert. Zeitgenossen sprachen konsequenterweise von "holländischen" und "italienischen" Lotterien, wobei der Hauptunterschied im Modus bestand: Während in den Niederländen das Modell einer Klassenlotterie vorherrschte, folgte die italienische Variante dem typischen Lotto. Der Unterschied? Während es bei einer Klassenlotterie unabhängig von der Teilnehmerzahl festgelegte Preise in einzelnen Gewinnklassen gibt, ist die Höhe des Gesamtgewinns beim Lotto davon abhängig, wie viele andere Personen richtig getippt haben.
Lotto in Deutschland
In Deutschland wurde die erste große Lotterie 1614 in Hamburg nach niederländischem Vorbild veranstaltet. Wie in anderen Teilen Europas diente die Lotterie auch in Deutschland ursprünglich dazu, den Staatshaushalt zu finanzieren oder Geld für wohltätige Zwecke zu sammeln. Vor den Augen der Hamburger Senatoren zogen damals Kinder die Lose. Im 18. und 19. Jahrhundert gründeten dann mehrere deutsche Staaten eigene Lotterien auf ihrem Territorium, um die Staatskassen zu füllen und bestimmte öffentliche Vorhaben zu finanzieren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Lotto in Deutschland neu organisiert. Die heutige Form des Lottospiels, das System "6 aus 49", gibt es seit 1955. Es wurde schnell populär und ist bis heute die beliebteste Lotterieform in Deutschland. Der erste Lottomillionär in Deutschland wurde am 2. September 1956 gefunden: Der Gewinn von damals 1.043.364,50 D-Mark entspräche heute etwas mehr als drei Millionen Euro. Die Ziehung der Lottozahlen wurde schnell zu einem wöchentlichen Ereignis, das Millionen Menschen vor dem Radio und später vor dem Fernseher verfolgten. Die Gewinne der staatlichen Lotteriegesellschaften fließen auch heute noch in öffentliche Bereiche wie Sport, Kultur und soziale Projekte.
Modernes Lotto
Mit dem Aufkommen des Internets und digitaler Technologien hat sich auch die Art und Weise, wie Lotto gespielt wird, verändert. Online-Lotterieangebote ermöglichen es den Spielern, bequem von zu Hause aus an den Ziehungen teilzunehmen. Prädestiniert dafür ist der Zusammenschluss von 18 nationalen europäischen Lotterien zum "Eurojackpot", der seit März 2012 zweimal wöchentlich Gewinne von bis zu 120 Millionen Euro ausspielt.
Der aktuelle Maximaljackpot im klassischen "Lotto 6 aus 49" liegt ab November 2023 bei 50 Millionen Euro. Bislang wurde diese Summe jedoch noch nicht erreicht: Anfang dieses Jahres stellte ein Glückspilz aus Mittelfranken mit einem Gewinn von rund 48,6 Millionen Euro allerdings einen neuen Rekordgewinn auf. Trotz des leicht unterschiedlichen Systems (sechs Richtige plus Superzahl bei "6 aus 49" und fünf Richtige plus zwei Superzahlen bei "Eurojackpot") ist die Jackpot-Gewinnchance bei beiden Lotterien nahezu identisch (1:140.000.000).
Offenlegung: Auch WEB.DE und GMX bieten einen Lottoservice an. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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