Beim Lotto gibt es viel Geld zu gewinnen. Bei manchen Menschen sorgt das für Begehrlichkeiten und weckt ihre kriminelle Energie. Diese drei Lotto-Skandale gehören zu den bekanntesten der Geschichte.
Betrug im Lotto sieht häufig so aus, dass Kriminelle Fake-Lotterien ins Leben rufen und sich anschließend mit den vermeintlichen Einsätzen aus dem Staub machen. Doch es gibt auch Fälle, in denen Lottospieler versuchen, Lotterien zu betrügen, um so an die Millionen zu kommen. Dies sind einige der bekanntesten Fälle.
Der Fall Putman in England
Einige der bemerkenswerten Fälle ereigneten sich im Vereinigten Königreich sowie den USA. So etwa 2009, als der damals 41-jährige Engländer Edward Putman mit einem gefälschten Lottoticket 2,5 Millionen Pfund im britischen Lotto gewann - allerdings mit einem gefälschten Spielschein.
Damit der Betrug nicht aufflog, war Putman auf die Hilfe eines IT-Mitarbeiters angewiesen, der im Sicherheitsteam der Lotterie arbeitete. Dieser habe, wie im "Stern" zu lesen ist, den gefälschten Schein angenommen, jedoch aus Schuldgefühlen schließlich Selbstmord begangen. Seit 2019 musste Putman für den Betrug eine neunjährig Haftstrafe absitzen, die zunächst um weitere sechs Jahre verlängert wurde, weil er das Geld nicht zurück zahlen konnte, wie die britische "BBC" berichtete. 2024 wurde Edward Putman jedoch laut "The Mirror" aufgrund von Kapazitätsproblemen des Gefängnisses vorzeitig auf Bewährung freigelassen.
Der Hot-Lotto-Fraud
Ein weiterer Betrugsskandal, bekannt geworden als der "Hot Lotto Fraud Scandal", ereignete sich Ende 2010 in den USA, als Eddie Tipton, ein ehemaliger Mitarbeiter der Multi-State Lottery Association, die Ziehungssoftware manipulierte. Er und seine Komplizen "gewannen" mehrere Millionen Dollar, bevor sie Mitte der 2010er-Jahre wegen Betrugs verurteilt wurden. 2017 fand die letzte Ziehung der Hot Lottery statt, die unmittelbar von Lotto America abgelöst wurde. Tipton erhielt eine Haftstrafe von 25 Jahren, ist aber seit 2022 wieder auf Bewährung frei. In einem ausführlichen Porträt hat sich unter anderem die "New York Times" mit dem Fall detailliert beschäftigt.
Triple Six Fix
Bereits in den frühen 1980er-Jahren sorgte der "Pennsylvania Lottery Scandal" für Aufsehen, besser bekannt als "Triple Six Fix". Der Fall ist so berühmt, dass sogar der John-Travolta-Film "Lucky Numbers" aus dem Jahr 2000 lose auf der Geschichte von Nick Perry basiert.
Perry war selbst Moderator der Lotto-Ziehung "The Daily Number". Gemeinsam mit seinen Partnern, den Brüdern Jack und Peter Maragos, ließ Perry gefälschte Ping-Pong-Bälle herstellen, die er heimlich gegen die echten austauschte. Ein Lotteriebeamter namens Edward Plevel gewährte ihm Zugriff auf die Geräte und der Bühnenarbeiter Fred Luman half dabei, die Bälle auszutauschen. Die manipulierten Bälle wurden anschließend verbrannt, um Spuren zu beseitigen.
Am 24. April 1980 war es soweit: Die "666" wurde gezogen, mit der damaligen Rekordsumme von 3,5 Millionen Dollar, von denen rund 1,2 Millionen unter den insgesamt acht Komplizen des Coups aufgeteilt wurden. Perry selbst wurde zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, während seine geständigen Komplizen mit weniger oder ganz ohne Haftstrafen davon kamen. Erst seit 2009 zieht die Lotterie ihre Zahlen wieder auf dem TV-Kanal, der rund 30 Jahre zuvor die Bühne für den Betrugsskandal war. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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