Drei Menschen sind tot, ein vierter schwebt im Lebensgefahr: Das ist die Bilanz des Lawinenunglücks in den französischen Alpen. Laut dem Österreichischen Alpenverein ist "das Schlimmste eingetreten".

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Bei dem Lawinenunglück in der Dauphine in den französischen Alpen sind nach Angaben des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) ein Wiener und ein Salzburger ums Leben gekommen. Beim dritten Todesopfer handelt es sich um einen Südtiroler. Ein schwerverletzter Tiroler wird derzeit noch in einem Krankenhaus in Grenoble behandelt. Sein Zustand wird als "sehr kritisch" eingestuft.

"Das Schlimmste ist eingetreten, was passieren kann", sagte ÖAV-Präsident Andreas Ermacora. "Dass bergbegeisterte Menschen unter unserer Führung zu Tode gekommen sind, macht uns alle fassungslos."

Die Eltern der betroffenen Opfer wurden von einem Notfallpsychologen und ÖAV-Präsident Andreas Ermacora persönlich über das Unglück informiert. "Unsere tiefe Anteilnahme gilt den Eltern und Angehörigen der Verunglückten, wir sind alle tief betroffen", sagte Ermacora.

Expertenteam betreut Tour-Teilnehmer

Die vier Alpinisten überquerten im Rahmen eines Alpenvereins-Projekts das Ecrins-Massiv im Bereich der Gemeinde Pelvoux. Nach der Überquerung des Col Emile Pic löste sich ein Schneebrett und verschüttete die Gruppe am Weg zur Hütte, ihrem Tagesziel.

Der Alpenverein hat nach eigenen Angaben noch in der Nacht ein Expertenteam nach Frankreich entsandt, um die Tour-Teilnehmer notfallpsychologisch zu betreuen und die Aufklärungsarbeit vor Ort zu unterstützen.

Skidurchquerung in den französischen Alpen

Das Unglück ereignete sich am frühen Mittwochnachmittag in etwa 3.350 Metern Höhe. Das gesamte Team - neun Teilnehmer und zwei staatlich geprüfte Bergführer - wurde von einem Schneebrett erfasst und großteils verschüttet. "Kurz zuvor ist eine deutsche Gruppe abgefahren, ohne dass etwas passiert ist", sagte ÖSV-Chef Ermacora auf einer Pressekonferenz in Innsbruck.

Einige der Verunglückten konnten sich selbst befreien und mit Hilfe von nachkommenden Gruppen die weiteren Verschütteten bergen. Ein Salzburger, ein Wiener und ein Südtiroler überlebten das Unglück nicht; der schwerverletzte Tiroler "lebt, sein Zustand ist aber sehr kritisch", so Ermacora. Nach Auskunft des ÖAV war die Wettersituation gut: Es sei relativ windig gewesen, die Sichtverhältnisse aber sehr gut. In der Region hätten Experten Lawinenwarnstufe 3 der fünfteiligen Skala ausgegeben.

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