Adam Britton, ein einst anerkannter britischer Krokodilforscher, wurde in Australien wegen schwerster Tierquälerei zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Tierschützer forderten für seine besonders erschütternden Vergehen sogar die Todesstrafe.

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Der 53-Jährige gestand, über einen Zeitraum von acht Jahren mindestens 42 Hunde brutal misshandelt, sexuell missbraucht und anschließend getötet zu haben. Vor Gericht bekannte er sich zwar schuldig, zeigte aber keine Reue für seine Taten.

Tierschützer stellten diese Schilder vor das Gerichtsgebäude. © AAP/IMAGO/REX MARTINICH

Die Urteilsverkündung fand am Donnerstag vor dem Obersten Gerichtshof des Northern Territory in Darwin, Australien, statt. Richter Michael Grant bezeichnete Brittons Taten als "entsetzlich" und verurteilte ihn zu mindestens zehn Jahren Haft ohne die Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung.

Grant betonte, dass Britton das Vertrauen der Menschen, die ihm ihre Tiere anvertraut hatten, auf abscheuliche Weise missbraucht habe. Der 53-Jährige hatte nicht nur seine eigenen Hunde gefoltert, sondern sich über ein Kleinanzeigen-Portal auch Tiere besorgt - und den Besitzern vermittelt, dass er sich gut um die abgegebenen Hunde kümmern würde.

Neben der Tierquälerei wurde Britton auch des Besitzes von kinderpornografischem Material für schuldig befunden. Er hatte im Zuge des Prozesses auch den Besitze und die Weitergabe von kinderpornografischem Material gestanden.

Brittons tiefer Fall

Der gebürtige Brite Britton, der seit 2003 in Australien lebt, hatte sich einen Namen als führender Experte für Krokodile gemacht und war mehrfach in Fernsehbeiträgen aufgetreten. Er arbeitete mit renommierten Universitäten und Organisationen zusammen und war in der wissenschaftlichen Gemeinschaft hoch angesehen. Sein Rückzug aus der Öffentlichkeit im Jahr 2022 wurde zunächst als privater Schritt interpretiert, bevor Ermittlungen seine Verbrechen offenbarten.

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Auf die Spur kamen Ermittler dem Briten, weil er in Online-Foren unter Pseudonymen Aufnahmen seiner Taten veröffentlicht hatte. Die australische Polizei entdeckte das Ausmaß von Brittons Taten im April 2022, als sie seine Wohnung in Darwin durchsuchte. Dabei stellten die Beamten Computer und Speichermedien sicher, die explizite Aufnahmen und Chatprotokolle enthielten, welche die grausamen Misshandlungen dokumentierten. Insgesamt fanden die Ermittler über 15 Festplatten mit mehr als 4.000 Videos und Bildern, die Brittons Verbrechen belegen.

Tierschützer weltweit schockiert

Die Enthüllung von Brittons Verbrechen erschütterte nicht nur die britische und australische Öffentlichkeit, sondern auch die globale Tierschutzgemeinschaft. Auf Plakaten von demonstrierenden Tierschützerinnen vor dem Gerichtssaal wurde sogar die Todesstrafe gefordert.

Britton wird seine lebenslange Haftstrafe im Hochsicherheitsgefängnis von Darwin verbüßen. Die Justiz verhängte zusätzlich ein lebenslanges Tierhalteverbot gegen ihn.

Verwendete Quellen

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