In Klagenfurt gibt es noch keine Entwarnung: Zehntausende Einwohner müssen ihr verunreinigtes Leitungswasser auch in den kommenden Wochen abkochen. Weiterhin wird Trinkwasser an die Bevölkerung ausgegeben.

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Zu dem mit Fäkalbakterien verunreinigten Leitungswasser in Klagenfurt kann wohl noch zwei Wochen lang keine Entwarnung gegeben werden. Für rund 30.000 Klagenfurterinnen und Klagenfurter bleibt die Empfehlung, das Wasser abzukochen, weiterhin aufrecht. Die Stadtwerke gehen mittlerweile davon aus, dass die Verunreinigung nicht permanent passiert, sondern einen "einmaligen Eintrag" als Ursache hatte, hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.

Bei 26 Millionen Liter Wasser in Klagenfurt gehe man "insgesamt von einem Achtelliter Eintrag" aus, den man finden müsse, erklärte Stadtwerke-Vorstand Erwin Smole. Die Werte der Verunreinigung seien nur noch sehr gering und man beprobe weiterhin "alle Gebiete mit Schwerpunkt auf dem Westen" der Stadt. Weil die amtlichen Beprobungen und Nachbeprobungen durchgehend negative Werte ausweisen müssen, sei in den kommenden 14 Tagen aber mit keinen weiteren Freigaben in jenen Stadtteilen zu rechnen, in denen das Wasser noch immer abgekocht werden muss.

Umweltmediziner Hans-Peter Hutter erklärte, nun gelte es, sorgfältig vorzugehen, um keinen Fehler zu machen: "Es gibt keinen Grund für überhastete Freigaben, da ja die Versorgung mit Wasser vorhanden ist. Stadtwerke und Behörden müssen nun der Ursache nachgehen." Man ersuche daher um "Geduld und Verständnis".

Trinkwasser wird ausgegeben

Weiterhin wird Trinkwasser auch an die Klagenfurter Bevölkerung ausgegeben. Am Wochenende wird das Wasser - wegen eines aktuellen Marktes - nicht am Messeparkplatz, sondern im Innenhof der Stadtwerke verteilt. Ab diesem Zeitpunkt wird das Wasser dann durch eine UV-Anlage der Stadt Villach aufbereitet: "Diese Anlage ersetzt die bestehende Anlage des Bundesheeres und beendet damit auch den Assistenzeinsatz des Bundesheeres."

Das durch die UV-Anlage gereinigte Wasser wird übrigens seit neuestem minimal mit Chlor versetzt, wie es von den Stadtwerken hieß. Das geschehe in Absprache mit der Amtsärztin, damit das ausgegebene Wasser länger, bis zu drei Tage lang, bedenkenlos trinkbar ist.

Das Klagenfurter Trinkwasser ist seit mindestens 18. September mit Enterokokken verunreinigt. Seit Bekanntwerden des Testergebnisses am 20. September galt die Empfehlung, das Trinkwasser im gesamten Stadtgebiet vor dem Konsum abzukochen. Mittlerweile wurde das Wasser im Norden, Süden und Osten der Stadt wieder freigegeben, die Ursache für die Verunreinigung war aber weiterhin unbekannt. (APA/bearbeitet von mbo)  © APA

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