Am Wochenende hatte eine dreifache Mutter ihre Kinder erstickt - nun befindet sie sich in U-Haft. Einen Rechtsbeistand lehnt sie ab.
Das Landesgericht für Strafsachen hat am Dienstag über jene 31-jährige Frau die U-Haft verhängt, die am Wochenende ihre drei Kinder erstickt hatte. Das teilte Gerichtssprecherin Christina Salzborn auf APA-Anfrage mit.
Gegen die Mutter wird wegen dreifachen Kindsmordes ermittelt. Die Verdächtige machte vor der Haftrichterin keine Angaben und verwies auf ihre Polizeiaussage, wo sie nach ihrer Festnahme ein Geständnis zum Tathergang ab- und auch ihre Beweggründe dargelegt hatte.
Frau lehnt Rechtsbeistand ab
Sie wird weiterhin nicht anwaltlich vertreten. Auf die Frage, ob sie einen Rechtsbeistand wünsche, habe die Verdächtige einen solchen explizit abgelehnt, hieß es seitens des Gerichts.
Die 31-Jährige befindet sich in der Justizanstalt Wien-Josefstadt im Isolationstrakt, der in der Coronakrise geschaffen wurde, um zu gewährleisten, dass Neuzugänge nicht SARS-CoV-2 einschleppen. Da sie als suizidgefährdet gilt, wird sie dort entsprechend überwacht.
Es ist davon auszugehen, dass von der Staatsanwaltschaft im Zuge des Ermittlungsverfahrens ein psychiatrischer Sachverständiger beigezogen wird, der klären soll, ob bei der gebürtigen Nepalesin Zurechnungsfähigkeit gegeben ist.
Bluttat war wohl ein Verzweiflungsakt
Bei der Bluttat, die zwei Mädchen im Alter von neun und drei Jahren und einem acht Monate alten Jungen das Leben gekostet hat, dürfte es sich um einen Verzweiflungsakt gehandelt haben. Der Vater der Kinder hatte getrennt von der Familie gelebt, die 31-Jährige soll befürchtet haben, im Fall einer im Raum stehenden Scheidung das Sorgerecht für ihre Kinder zu verlieren. © APA
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