Fast 40 Jahre nach der Mordserie der berüchtigten "Killerbande von Brabant" will die belgische Bundesstaatsanwaltschaft die Ermittlungen einstellen. "Leider waren wir nicht in der Lage, die Wahrheit an die Oberfläche zu bringen", sagte Bundesstaatsanwältin Ann Fransen am Freitag in Brüssel. Trotz jahrelanger Ermittlungen konnten die Täter, die von 1982 bis 1985 in Belgien 28 Menschen getötet und 20 weitere verletzt hatten, nicht identifiziert werden. Diese Botschaft sei weder angenehm zu übermitteln noch zu hören, so die Staatsanwältin. Die Ratskammer muss die Akte nun noch schließen.

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Die "Killerbande von Brabant" hatte in den 80er Jahren vor allem durch brutale Überfälle auf Supermärkte Schlagzeilen gemacht. Statt große Beute zu machen, hatten die Täter oft ein Blutbad unter der Kundschaft angerichtet. Vermutet wurde ein rechtsradikaler Hintergrund sowie dass die Bevölkerung verunsichert und die Regierung gestürzt werden sollte. Die Mordserie gilt als einer der undurchsichtigsten Kriminalfälle der belgischen Geschichte

Fast 600 DNA-Proben und über 2700 Fingerabdrücke wurden den Angaben nach über die Jahre genommen und verglichen - ohne Erfolg. "Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir alle Möglichkeiten geprüft und ausgeschöpft", sagte Fransen. Der Abschluss der Ermittlungen wurde auch den Opfern und ihren Hinterbliebenen übermittelt. "Ich bin enttäuscht", sagte eine Frau der Deutschen Presse-Agentur, deren Mann ein Opfer der Mörderbande war. Die Angehörige können weiterhin die Akte einsehen und zusätzliche Untersuchungen beantragen.   © dpa

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