Die indische Polizei hat nach einem Fall von Lynch-Justiz 23 Verdächtige festgenommen. Sie sollen fünf Männer aufgrund falscher Gerüchte zu Tode geprügelt haben.
Nach einer Lynch-Attacke hat die indische Polizei 23 Verdächtige festgenommen. Sie sollen am Sonntag in Selbstjustiz fünf Männer zu Tod geprügelt haben, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Opfer seien von Dorfbewohnern im Bezirk Dhule im Bundesstaat Maharashtra für Kindesentführer gehalten worden. Allein der auf Gerüchten gegründete Verdacht kostete sie das Leben. Drei weitere Männer entkamen.
Lynchattacken in Indien häufen sich
In Indien haben sich Lynchattacken in den vergangenen Monaten gehäuft, Medienberichten zufolge sollen dabei schon mehr als 25 Menschen getötet worden sein. Auslöser waren Gerüchte über Kindesentführungen, Diebstähle oder sexuellen Missbrauch, die über Smartphones verbreitet wurden.
Zu dem Vorfall am Sonntag kam es laut Polizei, nachdem einer der acht Männer im Dorf Rainpada mit einem Kind gesprochen hatte. Die Männer waren kurz zuvor mit einem Bus in dem Dorf eingetroffen. Dorfbewohner stellten die Fremden aus dem rund 450 Kilometer entfernten Bezirk Solapur zur Rede. Als der Konflikt eskalierte, schleppte die Menge sie zum Dorfrat und prügelte die Unbekannten mit Stöcken und stumpfen Gegenständen zu Tode.
Videoaufnahmen von dem Lynchmob halfen der Polizei bei der Identifizierung der Verdächtigen, von denen nach Angaben der Ermittler noch ein weiteres Dutzend auf der Flucht war. © AFP
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