Honduras will im Kampf gegen die Kriminalität ein "Megagefängnis" für 20.000 Insassen bauen. "Wir haben den sofortigen Bau eines Notaufnahmelagers mit einer Kapazität von 20.000 Häftlingen befohlen", sagte Armeechef Roosevelt Hernández am Freitag in einer gemeinsamen Medienansprache mit Mitgliedern des Sicherheits- und Verteidigungsrates sowie Präsidentin Xiomara Castro.
Voraussichtlich 2000 Insassen
Der Gefängnisbau ist demnach Teil eines Notfallplans gegen die Kriminalität im Land. Honduras ist eines der gewalttätigsten Länder der Welt. Die Mordrate ist mit einem Verhältnis von 34 pro 100.000 Einwohnern sechs Mal so hoch wie im globalen Durchschnitt.
Das Riesengefängnis soll laut Heráandez in einem bevölkerungsarmen Gebiet zwischen den Regionen Olancho und Gracias a Dios im Nordosten des mittelamerikanischen Landes gebaut werden. Bisher sitzen in etwa 30 Haftanstalten im Land etwa 21.000 Menschen ein. Diese sollten "sofort" in die neue Einrichtung verlegt werden, sagte Hernandez.
Im Rahmen des Notfallplans müssten Armee und Polizei überall dort "dringend eingreifen", wo es eine "hohe Kriminalitätsrate" gebe, sagte Castro. Sie nannte Verbrechen wie Mord, Drogen- und Waffenhandel, Erpressungen, Entführungen und Geldwäsche.
Verteidigungsminister Manuel Zelaya sagte, binnen zwei Wochen solle es Ausschreibungen für den Bau eines weiteren Gefängnisses auf den vor Honduras gelegenen Swan Islands geben, das 2000 Insassen beherbergen soll. Zudem solle verstärkt gegen den Anbau von Koka- und Marihuanapflanzen sowie gegen Zentren, in denen Drogen verarbeitet werden, vorgegangen werden.
Vorbild der Pläne der Regierung in Honduras ist das Vorgehen von Präsident Nayib Bukele im Nachbarland El Salvador. Bukele zieht mit seinem Vorgehen gegen kriminelle Banden zwar Kritik von Menschenrechtsgruppen auf sich, ist aber im Volk beliebt. © AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.