Nach dem Unfalltod eines Journalisten hatte die Regierung von Nordrhein-Westfalen die Räumung der Baumhäuser im Hambacher Forst ausgesetzt. Nun macht sie weiter.

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Im Braunkohlerevier Hambacher Forst setzen die Behörden die Räumung von Baumhäusern der Aktivisten fort. Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Innenministeriums wurden am Montag die ersten Räumungsverfügungen nach dem mehrtägigen Moratorium ausgesprochen.

Nach dem Unfalltod eines 27 Jahre alten Journalisten hatte die Landesregierung die Räumung der Baumhütten am vergangenen Mittwoch vorerst gestoppt.

Fortsetzung der Räumung war angekündigt

Der 27-Jährige war in dem seit Jahren von Aktivisten besetzten Waldgebiet zwischen Köln und Aachen durch die Bretter einer etwa 15 Meter hohen Hängebrücke gebrochen, die zwischen zwei Baumhäusern gespannt war. Er starb noch am Unglücksort.

Die Landesregierung stoppte daraufhin die bis dahin laufende Räumung der Baumhütten im Wald. Sie betonte aber auch, dass es sich nur um einen vorübergehenden Räumungsstopp handele.

Umweltschützer protestieren im Hambacher Forst seit Jahren dagegen, dass der Energiekonzern RWE im Herbst weite Teile des Forstes abholzen und dort die Braunkohleförderung fortsetzen will.

Große Demonstration am Wochenende

Am Wochenende hatten mehrere Tausend Menschen gegen die Räumung und die geplante Rodung des Waldgebietes demonstriert.

Der Wald hat nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) eine 12.000 Jahre lange Geschichte. Es gibt dort Vorkommen streng geschützter Arten wie Bechsteinfledermaus, Springfrosch und Haselmaus.

Der Protest vor Ort richtet sich auch gegen den Abbau von Braunkohle allgemein. Aus Sicht von RWE ist die Abholzung des Hambacher Forsts unvermeidbar, um die Stromproduktion in den Braunkohlekraftwerken zu sichern. (dpa/mcf)

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