Im Jänner explodiert im Wiener Bezirk Ottakring ein BMW. Zwei Menschen sterben, darunter ein aus Bosnien stammender Österreicher, der allerdings direkt vor der Detonation durch Schüsse getötet wird. Jetzt nimmt die Polizei drei Verdächtige im Granatenmordfall fest.

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Die Explosion einer Handgranate in der Wiener Odoakergasse, bei der im Jänner zwei Menschen in einem BMW getötet worden waren, könnte sich bald aufklären. Die Polizei hat am Donnerstagabend in Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Anschlag drei Verdächtige festgenommen.

Nach der Explosion hatten die Beamten die Leiche eines 45 Jahre alten Oberösterreichers in dem Autowrack gefunden. Mit ihm im Wagen saß ein 57 Jahre alter Deutscher, der beim Unglück schwer verletzt wurde. Er verstarb kurze Zeit später im Krankenhaus.

Eine Obduktion ergab, das das österreichische Opfer - ein SPÖ-Gemeinderat - zum Zeitpunkt der Explosion bereits tot gewesen war. In der Leiche des Spediteurs wurden drei Projektile gefunden, wohl aus einem Revolver abgefeuert, da sich keine Hülsen fanden. Das Kaliber konnte nicht sofort bestimmt werden: Die Projektile waren laut Polizei stark beschädigt. Die Beamten gehen deshalb davon aus, dass es sich sowohl bei der Erschießung als auch der Explosion um Taten Dritter handelt.

Wie die Nachrichtenagentur APA berichtet, hatte die Staatsanwaltschaft Wien seit Dezember 2013 wegen Steuerhinterziehung gegen den getöteten deutschen Geschäftsmann ermittelt. Dabei soll es um nicht versteuerte Dieselimporte und den Verkauf des Treibstoffs gegangen sein. Polizeisprecher Johann Golob sprach im Zuge der Ermittlungen von einer "Dimension von 600.000 bis 700.000 Euro", beim Landesgericht Wien sei ein Finanzstrafverfahren anhängig. In die Ermittlungen ist laut Golob auch die Wirtschaftspolizei involviert.

Die Landespolizeidirektion Wien will in einer Pressekonferenz am Freitagvormittag nähere Informationen zum Fall bekanntgeben. (ncs)

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