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Zehn Jahre Germanwings-Absturz
Von
Tabea Sedlak
Vor zehn Jahren flog ein Germanwings-Flugzeug mit 150 Menschen an Bord in ein Bergmassiv in den französischen Alpen. Niemand überlebte. Noch immer trauern Menschen um ihre Angehörigen. Der Schmerz gehört zu ihrem Leben.
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Teaserbild: © AFP/BORIS HORVAT

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Was ist damals passiert?
Die Ermittler haben keine Zweifel: Der 27 Jahre alte Co-Pilot Andreas Lubitz steuerte am 24. März 2015 die Germanwings-Maschine absichtlich in die Berge. Zu diesem Schluss kamen vor zehn Jahren französische und deutsche Staatsanwälte sowie die französische Behörde für Flugunfälle.
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Welche rechtlichen Folgen gab es?
Lubitz riss alle 149 Menschen an Bord mit sich in den Tod. Viele Hinterbliebene warfen Lufthansa nach der Katastrophe vor, zu wenig Entschädigung zahlen zu wollen. Die deutsche Fluggesellschaft teilte 2016 mit, mehr als elf Millionen Euro an die Familien gezahlt zu haben. Einige Angehörige erreichten vor Gericht später höhere Zahlungen, deren Summen jedoch nicht genannt wurden.
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Zu den Angehörigen, die bis heute um eine Wiedergutmachung kämpfen, gehört auch Klaus Radner. Er hat beim Germanwings-Absturz seine Tochter Maria, eine international erfolgreiche Sängerin, sowie deren Lebensgefährten und den einjährigen Enkel verloren.
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Ein Verfahren gegen das Luftfahrt-Bundesamt ist aktuell noch anhängig. Dabei geht es nach Angaben des Rechtsanwalts Julius Reiter um die "Feststellung von Verantwortlichkeit" sowie weitere Schmerzensgeldzahlungen. Das Luftfahrt-Bundesamt trage einen Teil der Verantwortung, weil die Fliegerärzte bei den Untersuchungen nicht auf die Vorerkrankungen eingegangen waren, sagte der Anwalt im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP. Die Regierung habe zudem ein europäisches Gesetz zur Flugsicherheit nicht ausreichend umgesetzt.
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Einige haben Bedenken, ob die Behörden mit ihren Ermittlungsergebnissen wirklich richtig liegen. Am zweiten Jahrestag des Absturzes ging der Vater des Copiloten, Günther Lubitz, an die Öffentlichkeit und präsentierte ein von ihm in Auftrag gegebenes Gutachten, das Zweifel an den Ermittlungsergebnissen der französischen Behörden und vor allem an der Schuld seines Sohnes schürt.
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Im Ort Le Vernet in der Nähe des Absturzortes in den französischen Alpen ist am Montag eine Gedenkzeremonie geplant, zu dem nach Angaben französischer Medien etwa 400 Menschen erwartet werden, viele von ihnen Angehörige der Opfer. Die meisten von ihnen kamen aus Deutschland und aus Spanien.
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Die Katastrophe habe "tiefe Spuren" in seinem Leben hinterlassen, sagt Bernard Bartolini der Nachrichtenagentur AFP. Der ehemalige Bürgermeister des 200-Einwohner-Dorfes Prads in den französischen Alpen wurde nach der Katastrophe zu einem der wichtigsten Krisenmanager. Mit seinem Kollegen aus dem Nachbardorf Le Vernet kümmerte der Bürgermeister sich um die Angehörigen und die Rettungskräfte …
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… und er empfing den damaligen französischen Präsidenten François Hollande (M.) sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel.
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"Was mich sehr mitgenommen hat, das war das Unterzeichnen der Sterbeurkunden", erinnert sich Bartolini. Auch die Sterbeurkunde des Co-Piloten füllte er aus. "Ich habe keinen Hass, aber ich kann ihm auch nicht verzeihen, was er getan hat", sagt der frühere Bürgermeister. "Das geht über meine Kräfte." Das Foto entstand einen Tag nach dem Unglück.
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Die Absturzstelle in den Bergen, die der damalige Bürgermeister erstmals drei Tage nach der Katastrophe gemeinsam mit den Rettungskräften besuchte, hat er als "Ort des absoluten Grauens" in Erinnerung. "Ich habe dort Dinge gesehen, über die ich nie sprechen konnte", sagt Bartolini.
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Durch die Wucht des Aufpralls war das Flugzeug in zahllose Trümmer zerschellt. Experten bargen etwa 3.000 Leichenteile. Viele sterbliche Überreste konnten nicht zugeordnet werden und wurden später in einem Gemeinschaftsgrab bestattet.
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Auf dem Friedhof des Ortes sind alle Namen der Opfer in Stein graviert.
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Am Absturzort wurde ein Kunstwerk errichtet: Jürgen Batscheider schuf eine fünf Meter große goldene Sonnenkugel. Sie besteht aus 149 Elementen – der Copilot wurde bewusst nicht berücksichtigt.
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In Le Vernet legten am Vormittag etwa ein Dutzend Menschen Blumen auf dem Friedhof nieder. In einem Gemeinschaftsgrab sind dort die nicht identifizierten Überreste der Opfer bestattet. Anschließend fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine zweite Gedenkfeier an einer Gedenkstätte am Ortsrand von Le Vernet statt.
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Lufthansa-Chef Carsten Spohr (M.) sprach den Familien der Toten sein Mitgefühl aus. "Unsere Gedanken sind auch heute bei den Familien, Freunden, die um jemanden trauern, der nun nicht mehr unter uns ist, und deren Schmerz auch nach einem Jahrzehnt immer noch unermesslich ist", sagte er.
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Gedenken in Haltern am See
Auch in Haltern am See findet am Jahrestag des Absturzes eine Gedenkfeier statt. 16 Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums waren an Bord der Germanwings-Maschine. Noch heute ist die Trauer spürbar.
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Die Gruppe war auf dem Rückweg von einem Schüleraustausch in Spanien. Schulleiter Ulrich Wessel musste den Eltern die Todesnachricht überbringen. "Das war sicherlich der schlimmste Moment in meinem bisherigen Leben", erinnert er sich im Gespräch mit der dpa zurück.
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Auf einem Gedenkstein auf dem Friedhof in Haltern am See sind die Namen der Opfer eingraviert.
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Kurz vor dem Jahrestag wurde dort ein neues Kunstwerk aufgestellt. 18 gläserne Blätter funkeln bunt im Licht, befestigt an einem Symbol der Unendlichkeit. Ein Elternpaar hat die Skulptur zum zehnten Jahrestag in Auftrag gegeben.
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Auf dem Schulhof des Gymnasiums steht eine Gedenktafel, die an die 18 Opfer aus der Schule erinnert. "Ihre Namen sind aus dem Stahl herausgeschnitten", erklärt Wessel. Ein Symbol dafür, dass auch die 16 Schülerinnen und Schüler und ihre beiden Lehrerinnen aus der Schulgemeinschaft herausgerissen wurden.
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Kerzen mit den Namen der Opfer und Blumen wurden am Gedenktag vor der Tafel aufgestellt. Um 10:41 Uhr wurde es ganz still auf dem Schulhof und in der Stadt. Es war die Zeit, zu der vor zehn Jahren die Germanwings-Maschine in den französischen Alpen zerschellte.
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Mehrere Hundert Menschen kamen auf dem Schulhof des Joseph-König-Gymnasiums zusammen. (Mit Material der dpa und AFP) –
Hilfsangebote: Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 0800/1110-111 (Deutschland), 142 (Österreich), 143 (Schweiz).
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