Ein Bewaffneter ist in der Türkei einem Bericht zufolge in eine Fabrik eingedrungen und hat mehrere Arbeiter als Geiseln genommen. Laut Medienberichten wolle der Angreifer mit seiner Aktion gegen den Krieg in Gaza protestieren.
In der Türkei hat ein Mann aus Protest gegen das israelische Vorgehen im Gazastreifen in einer Fabrik des US-Unternehmens Procter & Gamble mehrere Angestellte als Geiseln genommen. Es sei zunächst noch unklar, wieviele Menschen sich am Donnerstag in der Fabrik am östlichen Stadtrand der Metropole Istanbul in der Gewalt des Mannes befanden, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP.
Berichte von insgesamt sieben Geiseln
Nach Angaben der Gewerkschaft Umut-Sen hielt der Geiselnehmer sieben Menschen vor Ort fest. Der Rest der Beschäftigten sei freigelassen worden.
Die Nachrichtenagentur DHA veröffentlichte ein Foto, das in den Online-Netzwerken die Runde machte. Es zeigte den mutmaßlichen Täter mit einer Waffe in der Hand und einem scheinbar an der Brust befestigten Sprengstoffgürtel. Der Mann stand neben einer Zeichnung der Palästinenserflagge; "Für Gaza" war in roter Schrift auf der Wand zu sehen. Die türkische Presse berichtete, dass Spezialkräfte und medizinisches Personal an den Tatort gerufen worden seien.
Hamas-Massaker als Auslöser für Krieg im Nahen Osten
Der Krieg im Nahen Osten war am 7. Oktober durch den Überfall der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas auf Israel ausgelöst worden. Israelischen Angaben zufolge wurden dabei 1.140 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln verschleppt.
Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach jüngsten Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, wurden seit Kriegsbeginn mehr als 27.000 Menschen im Gazastreifen getötet.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist seit Kriegsbeginn einer der größten Kritiker Israels unter den Staats- und Regierungschefs. Die Unterstützung der USA für Israel hat er verurteilt, Israel selbst als "terroristischen Staat" bezeichnet. (AFP/dpa/lag)
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