Bei einer Geiselnahme in Ingolstadt nimmt ein Mann drei Geiseln im Alten Rathaus. Angeblich kommt das wenig überraschend: Bereits im Juni berichtete die "Augsburger Allgemeine" über den Fall des 24-Jährigen und seines Stalking-Opfers, einer Mitarbeiterin des Rathauses. Demnach soll der Täter bereits wegen Körperverletzung polizeibekannt sein und eine Vergangenheit in der Psychiatrie vorweisen.
Im Juni diesen Jahres musste sich der Mann, der nun in Ingolstadt im Alten Rathaus Geiseln gefangen hält, bereits der Justiz stellen. Grund dafür soll die vermeintliche Beziehung zu einer Angestellten des Rathauses gewesen sein, die nun auch das Motiv für die Geiselnahme sein könnte. Der 24 Jahre alte Täter wurde nach einem Bericht der "Augsburger Allgemeine" von der Staatsanwaltschaft beschuldigt, die junge Frau monatelang schwer belästigt zu haben.
Die Aussagen der Angestellten sollen dies bestätigt haben: Der Stalker habe ihr verboten, einen festen Freund zu haben, weil Männer Frauen ohnehin nur schlagen würden. Sollte sie dennoch eine Beziehung mit einem Mann eingehen, würde der Täter ihr Leben zerstören.
Geiselnehmer stammt aus schwierigen Familienverhältnissen
Der Täter stammt offenbar selbst aus zerrütteten Familienverhältnissen, ist eines von neun Kindern mit insgesamt fünf Vätern. Ein Sachverständiger sagte während des Prozesses aus, dass diese Umstände zu einer tief greifenden Bindungsstörung beim Angeklagten geführt haben können. Das würde auch die mehrfachen Aufenthalte in der Psychiatrie erklären. Zuletzt war der Mann im Bezirkskrankenhaus Straubing untergebracht.
Die Anklage von Juni umfasste Nötigung, Beleidigung, Körperverletzung, Bedrohung und Hausfriedensbruch - der Prozess hätte Ende Juli 2013 enden sollen.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.