(mm/ak) - Am Montag sorgte die Nachricht über einen arbeitslosen Steirer, der sich mit einer Säge den linken Fuß abtrennte, für Bestürzung. Seine Ehefrau spricht nun zum ersten Mal in einem Interview über die Hintergründe der Verzweiflungstat.

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Wie die Gattin des 56-Jährigen im Gespräch mit "Krone.at" berichtet, habe sich ihr Mann wertlos gefühlt, weil er keinen Job gefunden habe. "Er will ja arbeiten, bekommt aber nichts Passendes", klagte sie. Seit 2003 sei der Steirer mit Unterbrechungen arbeitslos gewesen. Mehrfach schon habe er sich in psychologischer Betreuung befunden.

Über seine Sorgen habe ihr Mann nicht viel geredet, so die Frau. "Er hat sie runtergeschluckt, bis, so glaube ich, irgendetwas in ihm explodiert sein muss."

Schnaps zur Betäubung

Am Montagnachmittag hatte die Frau bereits Gelegenheit, mit ihrem schwerverletzten Mann über die Tat zu sprechen. Demnach habe er in der Früh bewusst gewartet, bis weder Frau noch Sohn im Haus waren. Anschließend habe er versucht, sich vor der Selbstverstümmelung mit Schnaps zu betäuben - obwohl er eigentlich Alkohol verabscheute. Sogar Krücken habe er sich bereitgestellt, um mit dem verletzten Bein in die Garage zu kommen, in der er auf die Polizei wartete.

Auslöser für die Tat soll die anstehende Gesundenuntersuchung bei der Pensionsversicherungsanstalt gewesen sein. Möglicherweise wollte er sich dort als arbeitsunfähig einstufen lassen, um Anspruch auf Invaliditätspension zu haben. Wie groß diese Verzweiflung gewesen sei, hätten auch Frau und Sohn nicht gewusst. "Erst jetzt weiß ich, dass mein Mann große Angst vor dieser Gesundenuntersuchung hatte", klagte die Frau.

Der Langzeitarbeitslose aus dem oststeirischen Mitterlabill hatte sich am Montag selbst mit einer Kappsäge den linken Fuß abgeschnitten, diesen in einen Ofen geworfen und anschließend die Polizei alarmiert. Mit einem Hubschrauber war er schwerstverletzt ins Grazer LKH geflogen worden. Mittlerweile ist er außer Lebensgefahr.

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