Mit einer aufwändigen Spionage-Technik haben Kandidaten bei der Führerscheinprüfung in Oberösterreich betrogen. Die Polizei sprach von einer Ausrüstung "im Stil von James Bond". Die Folgen sind alles andere als lustig.

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Die Polizei Oberösterreich hat eine großangelegte Schummelei bei Führerscheinprüfungen aufgedeckt. Mit einer Spionage-Ausrüstung holen sich demnach Kandidaten bei der Beantwortung der Theorie-Fragen Hilfe von außen.

Der organisierte Schwindel dürfte nicht nur auf Oberösterreich beschränkt sein, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung der Landespolizeidirektion.

"Im Stil von James Bond"

Aufsichtsorgane der Behörden erwischten zuletzt immer häufiger Kandidaten, die bei der Theorie-Prüfung für den Führerschein am Computer tricksten. Sie wurden offenbar von organisierten Gruppen "mit einer technischen Ausrüstung im Stil von James Bond ausgestattet", so die Polizei: In einem Kleidungsstück ist ein Mobiltelefon versteckt, das durch ein fast nicht feststellbares Loch den Bildschirm filmt.

Diese Bilder werden an eine Person übertragen, die sich außerhalb der Fahrschule befindet.

Der Empfänger beantwortet die Prüfungsfragen mittels Bluetooth-Verbindung an ein Hörgerät, das im Ohr des Kandidaten versteckt ist. Der Prüfling braucht dann einfach nur mehr die richtigen Antworten in den Computer eingeben. So kann er ohne jegliches Wissen die Prüfung im optimalen Fall mit 100 Prozent Erfolg bestehen.

Kandidaten müssen mit Freiheitsstrafe rechnen

Die bisher erwischten Kandidaten gestanden, für diese Schummelei bis zu 2.000 Euro bezahlt zu haben. Die Polizei geht davon aus, dass sich dies nicht nur auf Oberösterreich beschränkt, sondern dass in ganz Österreich im großen Stil bei den Führerscheinprüfungen betrogen wird.

Was nach nur ein bisschen Schwindeln aussieht, wird aber ausnahmslos bei der zuständigen Staatsanwaltschaft nach dem Paragraf 226 des Strafgesetzbuches "Mittelbare unrichtige Beurkundung oder Beglaubigung" angezeigt - es droht eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr.  © APA

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