Die französische Küstenwache hat im Ärmelkanal bei Calais 201 Bootsmigranten aus Seenot gerettet. Auf dem Weg Richtung Großbritannien gerieten am Wochenende etliche überfüllte Boote in Schwierigkeiten, teilte die maritime Präfektur am Montag mit. Während eines Einsatzes gelang es einigen Migranten, den Motor ihres havarierten Bootes wieder in Gang zu setzen. Sie weigerten sich, an Bord des Rettungsschiffs zu kommen und fuhren weiter Richtung Großbritannien.

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Seit längerem überquert eine große Zahl von Migranten mit Schlauchbooten von der nordfranzösischen Küste bei Calais aus den Ärmelkanal nach Großbritannien. Immer wieder kommen Migranten bei den von Schleusern organisierten Überfahrten ums Leben.

Gegen die von der britischen Regierung unerwünschte Migration geht Frankreich seit 2018 auch mit Unterstützung aus London vor. Im März sicherte Großbritannien Frankreich mehr als eine halbe Milliarde Euro über die nächsten drei Jahre für eine verstärkte Überwachung der Küste zu.

Wie das Portal "Politico" am Montag unter Verweis auf Angaben des Pariser Innenministeriums berichtete, gelang es der französischen Polizei von Januar 2018 bis August 2023, 3400 Boote mit über 81 000 Migranten vor ihrer Überfahrt nach Großbritannien zu stoppen.

Im selben Zeitraum wurden 3500 Boote mit über 111 000 Migranten erfasst, denen die Überfahrt gelang. Die tatsächliche Zahl der Menschen, die auf dem Wege nach Großbritannien gelangt sind, kann aber höher liegen, da nicht alle Boote und Migranten bei ihrer Ankunft an der britischen Küste den Behörden dort auffallen.  © dpa

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