(mm/ak) - Was waren die wirklichen Umstände des Flugzeugabsturzes, bei dem am Freitag der 55-jährige Pilot und sein 20-jähriger Passagier beim Aufprall auf den Bodensee ums Leben kamen? Während die Behörden nach der Ursache für das Unglück suchen, scheint es Hinweise auf ein Verbrechen zu geben.
In einem Gespräch mit dem österreichischen Nachrichtenportal "oe24.at" berichtet Georg Fessler, Betriebsleiter des Flugplatzes Hohenems, über Ungereimtheiten des Todesflugs. Demnach habe der Pilot bei seinem Start in Hohenem, entgegen des sonst üblichen Prozederes bei einem Rundflug, seinen Passagier nicht vorab kassiert. Noch dazu habe er es versäumt, die Daten des Mannes aufzunehmen und dem Tower zu melden.
Bei dem 20-jährigen Passagier handele es sich nach dem Bericht von "oe24.at" um einen Arbeitslosen, der in Dornbirn in einer Einrichtung für Obdachlose und Suchtkranke untergebracht war. Sein Taschengeld hätte nur 30 Euro in der Woche betragen und damit nicht ausgereicht, um den teuren Rundflug zu buchen. Auch sei unklar, wie der Mann zu dem abgelegenen Flugplatz gekommen ist.
Aufgrund der dubiosen Umstände vermute Betriebsleiter Fessler, dass es sich bei dem Absturz um ein Verbrechen handeln könne: "Ich glaube, dass der Passagier unseren Piloten flugunfähig gemacht und den Steuerknüppel ganz nach vorne gedrückt hat."
Die Kleinmaschine vom Typ Tecnam P 62 war aus bisher unbekannter Ursache in den Bodensee vor Bregenz gestürzt. Als die Flugzeugteile geborgen wurden, befand sich der tote Pilot noch angeschnallt in seinem Sitz. Die Leiche des 20-Jährigen dagegen wurde außerhalb des Wracks gefunden. Sein Sitz soll beim Aufprall des Flugzeugs auf das Wasser herausgerissen worden sein.
Weiterer Flugunfall in Hohenems
Von der Polizei gibt es noch keine Neuigkeiten zum Verlauf der Untersuchungen. Sie musste sich derweil um einen weiteren Flugunfall auf dem Flugplatz in Hohenems kümmern. Am Dienstagnachmittag war ein 22-jähriger Pilot in Ausbildung mit seiner Cesna 172 beim Landeanflug von der Fahrbahn abgekommen. Das Flugzeug überschlug sich und blieb im unbefestigten Gelände liegen. Der bei dem Unfall unverletzte Mann konnte sich laut Polizeiangaben selbst aus der beschädigten Cesna befreien. Ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Unfällen bestehen könnte - etwa Sabotage auf dem Flughafengelände - bleibt Spekulation.
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