Eine Maschine der Lufthansa ist am vergangenen Samstag beim Anflug auf den Flughafen Salzburg in einen Vogelschwarm geraten. Der Jet wurde beschädigt und musste in München notlanden, wie Austrian Wings am Mittwoch informierte. Der Airbus A319-112 der AUA-Muttergesellschaft Lufthansa konnte sicher landen. Verletzt wurde niemand.
Der Vogelschlag hat am 19. Oktober zu Problemen mit der Geschwindigkeitsanzeige geführt. Wegen der technischen Probleme entschloss sich die Crew der Maschine, durchzustarten und nach München auszuweichen. Der Airbus mit dem Kennzeichen D-AIBA war auf dem Weg von Frankfurt nach Salzburg. Während die Maschine ihren Endanflug auf die Piste 15 in Salzburg durchführte, geriet das zweistrahlige Flugzeug gegen 21.17 Uhr UTC (23.17 Uhr Lokalzeit) in einen Vogelschwarm. Mehrere der Tiere prallten gegen den Flugzeugrumpf und beschädigten dabei unter anderem jene Sensoren, welche die Daten für die korrekte Anzeige der Fluggeschwindigkeit liefern.
Zu diesem Zeitpunkt hatte der Airbus A319 eine Anfluggeschwindigkeit von etwa 240 Knoten, das entspricht rund 440 Stundenkilometern. Die Piloten leiteten sofort ein Durchstartmanöver ein. Ein solches Verfahren sei bei derartigen Vorfällen üblich und Ausdruck einer hohen Sicherheitskultur, hieß es. Die Piloten erklärten eine Luftnotlage und teilten der Flugsicherung mit, dass sie keine zuverlässigen Geschwindigkeitsanzeigen mehr hätten. Die Crew arbeitete daraufhin ihre entsprechenden Checklisten ab.
Wie der "Aviation Herald" berichtete, seien die Piloten daraufhin in einer Flughöhe von 10.000 Fuß (etwas mehr als 3.000 Meter) manuell nach München geflogen, wo der Airbus A319 sicher landete und von Einsatzkräften in Empfang genommen wurde. Es handelte sich um eine Routinemaßnahme nach Erklärung einer Luftnotlage.
Beschädigtes Flugzeug wird von Experten inspiziert
Laut Passagierberichten hätten die Piloten den Insassen an Bord mitgeteilt, dass durch den Vogelschlag nicht nur die Geschwindigkeitsanzeigen, sondern auch die Bordelektrik ausgefallen sei. Das beschädigte Flugzeug befindet sich nach wie vor auf dem Boden und wird von Experten der Lufthansa-Technik inspiziert.
Obwohl Vögel ein großes Verkehrsflugzeug in aller Regel nicht unmittelbar zum Absturz bringen, stellen sie doch eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Ein Vogelschlag, in der Fachsprache auch Birdstrike genannt, kann, wie in diesem Fall, zu erheblichen Schäden führen, welche die Funktionstüchtigkeit des Flugzeuges stark beeinträchtigen und eine Notlandung erforderlich machen können.
Der spektakulärste Fall eines Vogelschlages der vergangenen Jahre war US Airways Flug 1549. Damals geriet ein Airbus A320 kurz nach dem Start in New York in einen Vogelschwarm, wodurch beide Triebwerke gleichzeitig ausfielen. Den erfahrenen Piloten Chesley Sullenburger und Jeffrey B. Skiles gelang eine erfolgreiche Notwasserung auf dem Hudson River mitten in New York - eine fliegerische Meisterleistung, die in die Luftfahrtgeschichte eingegangen ist. (APA/bearbeitet von fte)
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